Louis XV, Venedig, 18. Jh.

Holz reich beschnitzt mit Kartuschen, Blättern und Zierfries sowie teils vergoldet bzw. polychrom gefasst. Barkenförmige Wiege, getragen von 2 markanten Volutenstützen, auf mehrfach eingezogenem Rechtecksockel. L ca. 150 cm.

Provenienz: - Der Überlieferung nach ehemals Besitz von Zarin Katharina der Grossen. - Geschenk an einen italienischen Adligen in diplomatischem Dienst. - Sammlung Demidoff, Florenz. - Westschweizer Schlossbesitz. Die Industriellenfamilie Demidoff war russischen Ursprungs und hatte ihre Hochblüte im 18. Jahrhundert. Zar Peter der Grosse beauftragte Nikita Demidoff (1656-1725) mit der Herstellung von Hellebarden und Gewehren für die russische Armee; bald wurde Demidoff der Hauptlieferant. 1720 erhielt er den Adelstitel. Dank seinem Sohn, Akinfiy Demidoff (1678-1745), wurde die Familie die grösste Industriellen-Familie Russlands. Sie besass Giessereien, Eisen-, Silber- und Edelsteinminen im Ural und in Südsibirien. Ende des 18. Jahrhunderts lieferten die Demidoff-Werke 40 % der Gussfabrikation in Russland - die Familie war eine der reichsten des Kaiserreichs. Nicolas Demidoff (1773-1828) stellte gegen Napoleons Invasion ein Regiment auf und beschäftigte sich gleichzeitig mit der Vergrösserung des Familienvermögens. Er wurde zum Botschafter Russlands am toskanischen Hof ernannt und baute die Villa San Donato in Florenz.