Provenienz: Privatsammlung, Zürich. Die Uschepti sind in der Regel mumiengestaltige Statuetten, die seit dem Alten Reich zur Grabausstattung gehörten. Sie sollten ihren Besitzer vor der mühsamen Fronarbeit im Jenseits bewahren, die jeder Verstorbene dort für seinen Lebensunterhalt zu erbringen hatte. Sie sprangen für den Verstorbenen ein, wenn dieser zur Arbeit aufgerufen wurde und antworteten an seiner Stelle. Zu Beginn des Neuen Reiches wurden den Uschepti auch Modelle von Hacken und Körben beigegeben, ab der 3. Zwischenzeit (1009-747 v. Chr.) gab es zusätzliche "Aufseher"-Uschepti, die man mit einer Peitsche ausstattete. Im Neuen Reich trugen Uschepti zuweilen Alltagskleidung statt ihrer Mumienhülle. Erhielt ursprünglich jeder Verstorbene nur einen Uschepti mit ins Grab, so hatte sich inzwischen die Zahl wesentlich erhöht: Jetzt konnten es bis zu 365 Figuren sein, eine für jeden Tag des Jahres, dazu 36 "Aufseher“. In der Ptolemäerzeit (332-30 v. Chr.) starb der Brauch aus.