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Lot 1337* - A159 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 08. December 2011, 02.00 PM

PORPHYRY BOWL AND COVER "A L'ENFANT",known as a "navette", Empire style, probably Rome. Porphyry with matte and polished gilt bronze. H 57 cm, W 55 cm.

sog. "navette", Empire-Stil, wohl Rom.
Porphyr sowie matt- und glanzvergoldete Bronze. Ovaler Gefässkörper mit gewulstetem Deckel mit Knauf in Form eines Kindes, auf profiliertem Rundfuss mit Draperie. H 57 cm, B 55 cm.

Provenienz: Aus einer hochbedeutenden europäischen Privatsammlung. Die königlichen Inventare von Versailles erwähnen 1722 zwei ähnliche "navettes": "...une urne de porphire ovale d'environ 15 pouces de haut, un pied 7 pouces de long et 13 de large, ayant pour anses deux petites consoles qui soutiennent une moulure". Die Schalen wurden während der Französischen Revolution beschlagnahmt und befinden sich heute im Musée du Louvre in Paris (Inventar. MR 2856 und MR 2859). Eine weitere, ähnliche Schale ist Teil der Sammlungen von D. Pamphilj in Frankreich. Porphyr wurde bereits im Alten Ägyptischen Reich am "Mons Porphyrites" abgebaut, dem damals einzigen bekannten Abbaugebiet für Porphyr. Auch die Römer der Antike brachen dort Porphyr, da er zur Zeit der römischen Tetrarchie (Ende 3. Jh.) äusserst beliebt war. Auch während der Regierungszeit von Konstantin schätzte man den roten Stein, der wegen seiner purpurnen Farbe ausschliesslich Kaisern vorbehalten war. Für Kaiser Konstantin wurden Kreise aus Porphyr für die Fussböden seiner Empfangshallen gefertigt, die nur er betreten durfte; auch seine Söhne wurden in porphyrgetäfelten Zimmern geboren und in Porphyr-Sarkophagen beerdigt. Weitere bekannte Beispiele für die Verwendung von Porphyr ist die Porphyrscheibe, die im Petersdom angeblich die Stelle markiert, an der Karl der Grosse gekrönt worden sein soll. Zudem wurden zahlreiche Sarkophage gekrönter Häupter in Porphyr gefertigt. Porphyr findet man in verschiedenen Regionen des Ostens und Europas, es wurde jedoch nur in Alvdalen, in der Provinz Dalarna (Dalekarlien, nödliches Mittelschweden), in grossem Rahmen gewonnen und verarbeitet. 1780 wurde unter der Leitung N.A. Bielke die erste Porphyr-Manufaktur von Alvdalen gegründet. König Gustav II förderte sie und wurde bald ihr wichtigster Kunde. Die Produkte wurden in einem reich mit Graphiken illustrierten, mit Angaben über Form, Grösse und Preis versehenen Katalog angepriesen und nach ganz Europa exportiert. 1817 ging das Unternehmen nach finanziellen Schwierigkeiten in den Besitz des Prinzen Oskar von Schweden über, dessen Familie die Produktion bis 1856 überwachte. Ab 1820 war G.J. Galle (1788-1846) der "principal dépositaire" des Unternehmens und montierte zahlreiche Bronzen an die Porphyr-Objekte. Die Erzeugnisse bestachen durch Qualität, Formenvielfalt und oft auch durch ihre monumentale Grösse und wurden meistens als Geschenke an andere Königshäuser und Adlige weitergegeben. Lit.: A. Gonzales-Palacios, Fasto Romano, Mailand 1996; S. 206 (Tafel 167).


CHF 9 000 / 14 000 | (€ 9 280 / 14 430)

Sold for CHF 14 400 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.