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Lot 139 - A153 Estates & Collections - Friday, 25. June 2010, 10.00 AM

Wilhelm II, letzter deutscher Kaiser u. König von Preussen (1859-1941) u. Hermine von Schönaich-Carolath, geb. Prinzessin Reuss a. L. und Prinzessin von Preussen, die zweite Gemahlin des Kaisers (seit 1922). "Erinnerungen an Kaiser Wilhelm II". Grosses Konvolut von Photographien u. teilweise eigenhändigen Schriftstücken des Kaisers u. seiner Frau, einer, wie ihre jüngst erschienen Erinnerungen bestätigen, eigenständig denkenden, psychologisch interessierten u. generell modernen Auffassungen zugänglichen Partnerin. Sämtl. Dokumente, deren Inhalte vertieften Einblick in die Geisteshaltung und Denkweise des Kaisers und seiner Entourage geben, stammen aus dem holländischen Exil in Doorn der Jahre zwischen 1928-1941. In 2 repräsentativen Bdn. Fol. 1. Blauer Maroquin.-Handeinbd. mit goldgepr. Fileten u. Supralibros (Exlibris E. Stickelberger) auf Deckeln, Innenkantenverg. u. Rückentitel sowie hellbraunen Seidenvorsätzen.- 2. Bordeauxroter HMaroquin.-Handeinbd. mit etwas Goldpr., Supralibros wie oben u. Rückentitel. In 2 Pp.-Schubern.


Enthält: I. WILHELM: 1. Grosses kol. Photo-Brustportrait in Uniform mit Orden, m. U. u. eigenh. dat. "Doorn 1928 Wilhelm I.R." [im Ruhestand] sowie mit eigenh.? zitiertem Gedicht, alles in blauem Farbstift. Fol. - 2. ¾ Photoportrait in Uniform, Pelzstola u. umgegürteter Pistole, mit blauem Farbstift sig u. eigenh. dat. "Doorn 1932 Wilhelm I.R." 4°. - 3. Kol. Photo-Brustportrait im Postkartenformat, mit blauem Farbstift m. U. u. eigenh. dat. u. bez. "Wilhelm I.R. Doorn 22.VII.[19]28 Gott ist Christus!", mit Adresscouvert u. kaiserl. Siegel. Verso eigenh. an E. Stickelberger. Kommt auf ein Gespräch über das Abendmahl zurück u. diskutiert einen Übersetzungsfehler Luthers über den Begriff ‚Leib'. "Dies ist (bedeutet symbolisch) meine Persönlichkeit d.h. Ich bin zugegen. Da nun Christus und Gott eins sind so heisst das: Gott ist Persönlich zugegen bei dem Mahl und vergiebt die Sünden". Mit Mgm.-Unterschrift. - 4. Fünf Brieftelegramme ‚Seiner Majestät des Kaisers und Königs' Haus Doorn, 7.1.1929, Typoskript m. U. "Wilhelm I.R." u. eigenh. Zusatz "Ein Mann mit Gott ist stets in der Majorität Wilhelm I.R." Der Kaiser bedankt sich für die Neujahrswünsche und für das "ausgezeichnete Gedenkspiel zur 400jährigen Jubelfeier der Basler Reformation. Ich ersehe auch daraus wieder mit warmer Anerkennung, wie mutig Sie allen Anfeindungen zum Trotz für das reine Werk der Reformation und für die Wahrheit streiten."…; 6.2.1929; Typoskript m. U. "Wilhelm I.R." Bedankt sich "für das freundliche Gedenken Meines 70. Geburtstages. Aus Ihrem Buche ‚Reformation' habe ich Meinen Geburtstagsgästen wieder vorgelesen."…; 21.11.1930 Typoskript m. U "Wilhelm I.R." Bedankt sich ausführlich für den übersandten neuen Roman Stickelbergers ‚Der graue Bischof' u. die darin beschriebene Wahl Rudolf von Habsburgs zum Kaiser sowie die Schlacht auf dem Marchfeld. Erwähnung finden die im Auftrag des Kaisers 1891 dazu entstandenen Schlachten-Gemälde von H. Knackfuss u. die Ankündigung, Photoreproduktionen von diesen zu senden; 6.12.1932. Typoskript m. U. "Wilhelm I.R." "Ich nehme Mir freundlich dargereichtes neuestes Buch - ‚Die verborgene Hand' - mit Dank entgegen und beglückwünsche Sie zu dem schönen Gedanken, mit Ihrer dichterischen Gestaltungskraft unserem in Intellektualismus und Materialismus versunkenen Geschlecht das ehrfurchtsgebietende Walten der göttlichen Vorsehung in künstlerisch eindrucksvoller Form vor Augen zu führen. Diese dramatisch packenden Szenen werden - wie in Ihren früheren Werken - auf die Herzen der Menschen tiefer wirken, als es gelehrte Abhandlungen vermögen!"…; 27.1.1939 Typoskript m. U. "Herzlichen Dank fuer die guten Wuensche zu Meinem Geburtstage. Beste Grüsse, auch von Ihrer Majestaet der Kaiserin!"- 5. Vier Schreiben m. U., davon 3 des diensttuenden Hofmarschalls, Doorn 17.2.1931, 2.3.1931, 5.3.1931 u. 1 des Graf Platen Berlin 19.12.1930. Typoskripte mit Ankündigung der Zusendung der oben erwähnten Photoreproduktionen der Bilder von Knackfuss auf Veranlassung des Kaisers. "Seine Majestät haben die Ihm hierfür übersandten Bilder koloriert. Sie haben dadurch wesentlich gewonnen."... - 6. E. Br. des Kaisers m. U. dat. 8.3.[19]31. 1 Bl. 8°, 2 S. beschrieben, mit Adresscouvert u. Siegel. An E. Stickelberger: "Sie werden wohl inzwischen die von mir kolorirten Bilder aus der Vergangenheit unseres Hauses erhalten haben. [Gemeint sind die Schlachtenbilder nach Knackfuss]. Ich habe sie Ihnen gesandt als Beweis dafür, dass die Grafen von Zollern in der Geschichte unseres Vaterlandes einen weit massgebenderen Einfluss ausgeübt, insonderheit den Deutschen Kaisern verschiedener Häuser in Treue, stets das Wohl des Ganzen im Auge, ihre Dienste gewidmet haben, als die Geschichte es je erwähnt oder anerkannt hat."... - 7. Fünf eigenh. vom Kaiser kol. Photoreproduktionen der Gemälde von H. Knackfuss, davon 2 Bll. m. U. u. eigenh. dat. in Tintenstift Doorn 1931 u. bez. "Hieguet Zobra alleweg!" bzw. "Alleweg guet Zobre!", 1 Bl. eigenh. "Allzeit bereit für des Reiches Herrlichkeit!, davon 3 verso ausführlich vom Kaiser eigenh. beschriftet. - 8. Postkarte mit Photographie der Familie Prinz Oskar von Preussen, dat. Doorn 1.8.[19]28, am Unterrand eigenh.? von Prinz Oskar bez. "Gallerie Prinz…(unleserlich) Oskar von Preussen". Bedankt sich verso für ein ihm übersandtes Buch. II. HERMINE: 1. Photoportrait der Kaiserin sitzend in Sepiaton m. U. u. eigenh. in Blaustift dat. "Hermine Kissingen 1928." - 2. E. Br. m. Briefkopf bekröntes ‚H' u. U. dat. Kissingen Kurhaushotel 19.5.[19]28. 1 Doppelbl., G.-8°, 3 S. beschrieben in Blaustift. An E. Stickelberger. Berichtet von ihrem Eindruck des zugesandten Reformationswerkes "Mein Mann liest jetzt Zwingli. Schreiben Sie noch recht viel solche historischen Bücher!"… - 3. Typoskript m. U mit Briefkopf Bad Kissingen, dat. 25.5.1928. 1 Bl. 4°. Bedankt sich für die Übersendung zweier Bücher. "Es hat mich sehr gefesselt, die Entwicklung des historischen Schriftstellers an der Hand seiner Werke studieren zu dürfen. Wie viele Bücher werden Sie Ihrer sicher immer mehr anwachsenden Lesergemeinde bescheren! Wenn ich ab und zu von Ihnen, Ihren Plänen und Arbeiten hören dürfte, würde das mein Leben sehr bereichern."... - 4. Typoskript mit Briefkopf bekröntes ‚H' Schloss Saabor Kreis Grünberg i. Schlesien, dat. 18.7.1928. Bedankt sich für das interessante Kranich-Buch. Bedauert ihn [E. Stickelberger] nicht in Holland empfangen zu können, da sie mit ihren Kindern gerade in ihrer schlesischen Heimat weile. Bittet jedoch den Kaiser, ihn nach Doorn einzuladen. "Brennend interessieren mich Ihre Buchpläne. Schreiben Sie doch über Karl V. oder Cromwell, das sind Gestalten, die in der Literatur eigentlich noch nicht richtig behandelt worden sind, auch der Kurfürst Friedrich der Weise wäre eine interessante Persönlichkeit.- Wie lange mögen Sie wohl in Z. bleiben, ich kehre um den 14. August herum nach Doorn zurück und hätte Sie gern noch gesehen."... - 5. Typoskript mit Adresscouvert u. mehreren Poststempeln, darunter 3 Hakenkreuzstempeln der Zensur des Oberkommandos der Wehrmacht. Berührende Antwort zum Beileidsschreiben E. Stickelbergers auf das Ableben des Kaisers m. U., dat. Haus Doorn, den 16.7.1941. 1 Bl. mit Trauerrand 8°, 1 ½ S. beschrieben, mit Randdefekten. Bedankt sich für die warme Teilnahme "an meinem grossen Verlust… Der Kaiser hat mir immer gedankt, dass ich Sie - nachdem wir uns in Leipzig getroffen und kennen gelernt haben - zu ihm gebracht hatte. Mein Leben wird sehr vereinsamt werden. Es ist ein völliger Abschluss, war Er doch der Mittelpunkt meines ganzen Lebens und wir haben ein glückliches, harmonisches Zusammenleben gehabt, wie es wohl wenig Menschen beschieden ist…. Wir alle haben unendlich viel an ihm verloren, - es ist ein Abschluss!... Seit einigen Jahren vermisse ich neue Stickelberg'sche Bücher und hoffe, dass Sie Ihrem grossen Leserkreise wieder etwas Neues schaffen werden."... - Beigelegt: 1. Typoskript des Kaisers dat. Juli 1928. ‚Anweisung für die vaterländische Arbeit!' mit Vermerk: ‚Nicht für die Presse', 6 Bll. Aus dem Inhalt: "Die freie Leistung allein muss entscheiden über den Wert oder Unwert eines Menschen. Und nur die freie Leistung auf allen Gebieten kann uns retten. Diese kann nur durch die über allen Interessengegensätzen ausgleichend stehende ‚Objektive Staatsgewalt' - die nicht mehr vorhanden ist - geschirmt werden. Diese ‚Objektive Staatsgewalt' gewährleistet nur die Monarchie, das Kaisertum! Der Kaiser!". - 2. ‚Das Geschlecht der Völker'. (Uebersetzung aus Century Magazine). Von Kaiser Wilhelm II. Auszug der ‚Berliner Zeitungs-Post', 13.8.1928. 4 Bll. 4°, je 1 S. bedruckt.


CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)

Sold for CHF 24 000 (including buyer’s premium)
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