Kangxi, China um 1720/40.

Bemaltes Holz und teils gravierte, gefärbte Beinapplikationen. Der Rahmen rot gefasst und graviert mit Wolken, Vasen, Tieren, Blumen und Bändern in Gold, Rot und Blau bzw. verso mit Schwarzlack und goldenen Wolken. Runde, fächerförmige und rechteckige Reserven mit Jagdszenen und Sprüchen auf schwarzem Grund. Die Füsse mit "email cloisonné" in Rot und Blau. H 195 cm, B total 344 cm.

Provenienz: Aus einer hochbedeutenden Schweizer Privatsammlung. Feiner Paravent von perfekter Qualität. Lacke und die Herstellung von Lackwaren war in China mindestens seit der Shang-Dynastie (ca. 1600 v. Chr. bis 1046 v. Chr.) bekannt. In Grabanlagen der mittleren und späten Shang-Dynastie wurden mit Lack verzierte Fragmente von Gefässen und Behältern am kaiserlichen Hof gefunden. Die Lackmalerei entstand somit vor ungefähr 3000 Jahren in China; in der Zeit der "Streitenden Reiche", vor allem aber während der Qin-Dynastie und unter den Han entwickelte sich die Lackmalerei. Auf Tafelgeschirr, Kleidertruhen, Möbeln, Opferbecken und auch Musikinstrumenten wurde eine schwarze Lackschicht aufgebracht, die nach dem Trocknen mit Rotlack bemalt wurde - seltener ist die umgekehrte Kombination. Anfangs dominierten Motive aus der Bronzekunst, wie geometrisches Dekor, Gitter- und Rautenmuster; in der Zeit der "Drei Reiche" erweiterte sich die Palette um ornamentale Motive wie stilisierte Vögel, Drachen, Wolken und Wellen. Die Lackkunst hat sich wahrscheinlich aus dem einfachen Lackieren von Gegenständen entwickelt, die mit Lack überzogen wurden, um sie vor Witterungs- und Umwelteinflüssen im tropischen und feuchten Klima sowie vor Schmutz zu schützen und so haltbarer zu machen. Der Lack selbst wurde aus dem in China wachsenden Lackbaum hergestellt. Der getrocknete Lack bildete einen festen Film, eine dauerhafte Schutzhülle.