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Lot 1148 - A140 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 22. March 2007, 10.00 AM

LARGE PAINTED TAPESTRY COVERED SUITE "A LA REINE",Louis XV, the covers from Manufacture de Beauvais, circa 1760, the frames after models by J.B. TILLIARD (Jean-Baptiste Tilliard, maitre 1752) and later. Comprising: 1 three-seater canapé and 12 large fauteuils in shaped, finely carved and grey painted walnut. The covers with images from the fables of La Fontaine including "Le taureau et la grenouille", "Le loup et la brébis", "Le chat et l'oiseau", "Le renard et le coq", "Le lion et les brébis", "L'aigle et la tortue", "Le renard et la cigogne" Canapé 190x67x44x109 cm, Fauteuils 68x57x44x101 cm. Provenance: - formerly Villa Diodati, Geneva. - Château de Vincy, West Switzerland. A comprehensive suite with very well conserved tapestry covers.

Louis XV, die Bezüge aus der Manufacture de Beauvais, um 1760, die Gestelle nach Modellen von J.B. TILLIARD (Jean-Baptiste Tilliard, Meister 1752) und später.
Bestehend aus 1 dreiplätzigen Canapé und 12 grossen Fauteuils. Nussbaum moulüriert und fein beschnitzt mit Blumen und Blättern sowie grau gefasst. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne mit geschweiften Armlehnen auf geschweiften -stützen. Die Bezüge mit Darstellungen aus den Fabeln von La Fontaine: "Le taureau et la grenouille", "Le loup et la brébis", "Le chat et l'oiseau", "Le renard et le coq", "Le lion et les brébis", "L'aigle et la tortue", "Le renard et la cigogne" u.a. Canapé 190x67x44x109 cm, Fauteuils 68x57x44x101 cm.

Provenienz: - Ehemals Villa Diodati, Genf. - Château de Vincy, Westschweiz. Umfangreiche Folge mit sehr gut erhaltenen Tapisseriebezügen. Seit den 1720/40er Jahren entstanden in den bedeutendsten französischen Manufakturen - Atelier des Gobelins, die Manufaktur d'Aubusson und diejenige von Beauvais - qualitativ hochwertige Tapisseriebezüge für Sitzmöbel, welche in punkto Phantasie und Ingeniosität den Wandbehängen in nichts nachstanden, sondern zusammen mit diesen einem "Gesamtkonzept" untergeordnet waren. Als eines der gelungensten Beispiele soll das in der Galerie Koller Zürich am 22.3.1995 (Katalognr. 561-563) verkaufte königliche Ameublement erwähnt werden, das unter J. Neilson entstandene Bezüge besitzt, mit Blumenbouquets auf "Rose Pompadour"-Fond; es wurde zur gleichen Zeit gefertigt wie die berühmten, heute im New Yorker Metropolitan ausgestellten Tapisserien, die nach Vorlagen von F. Boucher hergestellt wurden. Mit der bildlichen Übernahme von La Fontaines Fabeln gelang den in erbitterter Konkurrenz arbeitenden, erwähnten Manufakturen ein kommerzieller Grosserfolg. Die Motive der stark ironisierenden und gesellschaftskritischen Fabeln entsprachen der komplexen Sozietät des französischen 18. Jahrhunderts. In diesen Fabeln wurden in Anlehnung an die moralischen Erzählungen aus der griechischen Antike menschliche Eigenschaften, sozialer Status und das Leben am Königshof durch eine personifizierte Tierwelt oder durch "allusions" und "sous-entendu moqueurs" in Versform dargelegt. Zugleich entwickelte sich die literarische Form der Fabel von der "didaktischen Schrift" zu einer angesehenen und sehr beliebten Kunstform. Der Grosserfolg dieser Fabeln wird durch belegt durch mehrfache Auflagen im frühen 18. Jahrhundert belegt und offenbart sich auch in der Übernahme dieser Motive durch das Kunsthandwerk, für welches unser Ameublement ein perfektes Zeugnis ablegt. Bedeutende Ebenisten wie J.Tilliard oder N.Q. Foliot fertigten Tapisserie-Ameublements, die normalerweise aus 1 Canapé und 8 Fauteuils bestanden, für den Hochadel. 4 sehr ähnliche, von J.B. Tilliard signierte Fauteuils des Fürsten Esterhazy wurden bei Christie's Monaco (Katalognr. 214) am 5.12.1993 verkauft. Ein analoges Ameublement mit 1Canapé und 4 Fauteuils wurde in der gleichen Auktion (Katalognr. 99) angeboten. Ebenfalls bei Christie's Monaco wurden am 15.12.1996 6 ähnliche, von Tilliard signierte Tapisserie-Fauteuils angeboten (Katalognr. 79). In erbitterter Konkurrenz mit der Manufacture des Gobelins gelang es der Manufacture de Beauvais 1740-1790, hervorragende Tapisserien von höchster Qualität zu fertigen. Unter der Leitung von J.B. Oudry und N. Besnier erhielt die Manufaktur wichtige Aufträge zur Herstellung von Serien: "Histoire de Don Quichotte", "Métamorphoses", "Fêtes de village", "Histoire de Psyché" und "Amours des Dieux". Dank der Zusammenarbeit mit dem "Peintre du Roi" F. Boucher konnte die Manufaktur immense Erfolge erzielen. F. Boucher hatte interessanterweise bereits bei einer Folge der "Amours des Dieux" der Manufacture des Gobelins mitgearbeitet, für die verschiedene Maler wie C. von Loo oder P. Vien die zeichnerischen Vorlagen geliefert hatten. Wenn man die beiden Ausführungen vergleicht, fällt vor allem F. Bouchers "souplesse" der Darstellung auf, die perfekt den Nerv der damaligen Zeit trifft - im Gegensatz zur stark dramatisierten, statischen Umsetzung von P. Vien. Lit.: J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 133f. (Abb. B, C, G, H) und S. 454f. (Abb. I, K, P, R). P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 314-317 (mit Abb.) und S. 832-84 (mit Abb.). J. Badin, La Manufacture Royale de Beauvais, Paris 1985.


CHF 25 000 / 45 000 | (€ 25 770 / 46 390)

Sold for CHF 120 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.