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Lot 152* - A174 Italian Manuscript Illuminations - Friday, 18. September 2015, 01.30 PM

VENETIAN BOOK ILLUMINATOR, 13TH CENTURY. Leaf from a gradual with the initial R and the three Marys at the empty tomb of Christ. Vellum. Venice, ca. 1290-1300. 502 x 349 mm. Provenance: - 2007 Hamburg, Jörn Günther. - Thence in the current collection. Bibliography: - Jörn Günther, Brochure No.10, Hamburg 2007, No.2. - Friedrich G. Zeileis Più ridon le carte (3.ed.), Rauris 2014, pp. 20-23. This initial R opens the Introitus to the Easter mass Without doubt this unknown illuminator modelled his art on works such as the illumination of the epistolary of Giovanni di Gaibana and that of the mosaicists of San Marco, in particular those who were working on the scenes of the Moses cycle around 1280.


Gutachten:
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Provenienz:
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Ausstellungen:
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Ausstellung:
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Literatur:
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Provenienz: - 2007 Hamburg, Jörn Günther. - Danach im heutigen Besitz. Bibliographie: - Jörn Günther, Broschüre Nr.10, Hamburg 2007, Nr. 2. - Friedrich G. Zeileis, Più ridon le carte (3.ed.), Rauris 2014, S. 20-23. Die Initiale R eröffnet den Introitus zur Ostermesse: Resurrexi, et adhuc tecum sum, alleluia... Wenngleich das Blatt an sich schlicht gestaltet ist und die malerische Ausstattung bloss auf die Initiale selbst beschränkt ist, fällt die ausgezeichnete künstlerische Qualität der Malerei sofort ins Auge. Die Initiale ist auf ein blaues, mit weissen feinen Filigranranken angereichertes Initialfeld gesetzt, dessen hochrechteckige Form bloss entlang des Initialstamms aufgebrochen ist, wo der Umriss die knappen Rankenausläufer und Verknotungen nachempfindet. Der schlanke, von blauen Palmettenblättern bewachsene Initialkörper ist in Ocker und bietet - bloss durch die ineinanderlaufenden Buchstabenschlaufen und den goldenen Grund des Himmels getrennt - ein einheitliches Bildfeld, in dem sich das Geschehen der drei Marien am leeren Grab Christi entwickelt. Zwar wird die Szene oben von zwei Dreipassbogen abgeschlossen, optisch erscheint sie jedoch an die sich auftürmende Palastarchitektur in der oberen Initialhälfte gebunden. In einer Linie mit der venezianischen Buchmalerei um 1300, welche neobyzantinische Bildtypen erneuernd weiterentwickelt, erhebt sich hinter dem Kern der Szene prominent eine perspektivisch überraschend gut artikulierte, turmartige Palastarchitektur mit einem mächtigen, von einem Balkonvorsatz überdachten Portal. Obwohl schon etwas an die frühen, ausgangs des 13. Jahrhunderts (ca.1288-1292) gemalten Architekturen Giottos (Assisi, Oberkirche von San Francesco) gemahnend, darf sie augenfällig als ein Relikt der als Versatzstücke in die Erzählungen eingebrachten Architekturen der neobyzantinischen Malerei gewertet werden, wie sie sich in der venezianischen Kunst bis weit in das 14. Jahrhundert hinein hielten (vgl. das gleiche Bildthema auf fol 48v des berühmten Epistolars von Giovanni da Gaibana, ca. 1260, Padova Biblioteca Capitolare, oder das Mosaik der Moses Kuppel in an Marco in Venedig, ca. 1270-80). Damit ist auch schon ein bedeutender Hinweis auf die venezianische Autorschaft dieser Seite gewonnen. Zweifellos entwickelte sich der unbekannte Buchmaler aus den Vorgaben der Buchmalerei des Epistolars von Giovanni di Gaibana und jenen der Mosaizisten von San Marco, insbesondere jenen, die ca. 1280 an den Szenen des Moses Zyklus am Werk waren. Dieser Aspekt und die vergleichbare Stilstufe mit den neobyzantinisch gefärbten Miniaturen des Protagonisten der spätduecentesken Buchmalerei, des nach seinen Bibelillustrationen in der Bibel der Biblioteca Capitolare von Gerona benannten Maestro di Gerona dürfte als Hinweis gelten, dass unser Gradualblatt ca. 1290 oder etwas später gemalt worden ist. Zu diesem Zeitpunkt, gegen 1300 war wohl auch der stilistisch verwandte Maler tätig, der die Verkündigung und andere Illustrationen im Ms Douce 178 der Bodelian Library in Oxford (Abb.1) gemalt hat.


CHF 18 000 / 25 000 | (€ 18 560 / 25 770)

Sold for CHF 34 100 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.