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WIMPFHEIMER, WILLY

* 17.6.1938 ZÜRICH

Bildhauer. Eisen- und Bronzeplastik.

Willy Wimpfheimer wächst in Zürich in deutsch-französischem Elternhaus auf. Nach dem Besuch der Schulen kommt er durch Künstlerfreunde in Kontakt mit dem Restaurationsbildhauer Willi Stadler. Bei diesem tritt er im Alter von 17 Jahren eine vierjährige Lehre als Steinbildhauer an und besucht daneben die Zürcher Kunstgewerbeschule. Beeinflusst durch seinen eher konservativen Lehrmeister, interessieren den Lehrling anfänglich figürliche Arbeiten, besonders Maillols Plastiken. 1960, ein Jahr nach seinem Lehrabschluss, findet der junge Bildhauer eine Anstellung im Atelier des arrivierten Künstlers Hans Aeschbacher. Dessen Umfeld wirkt sich positiv auf Wimpfheimers Entwicklung aus: Hinwendung zum Geometrisch-Konstruktiven. 1964 Schritt in die Selbständigkeit, einige Auftragsarbeiten; 1965 erster Ankauf des Kantons Zürich; 1967 erster öffentlicher Auftrag für das Schulhaus Stettbach, Zürich (Figurengruppe, bestehend aus fünf stelenartigen Steinskulpturen).

Ab 1968 verdrängt das Motiv des Bogens die monolithisch-statische Formgebung. 1969 erste Einzelausstellung in der Städtischen Kunstkammer zum Strauhof, Zürich; mehrere Preise und Stipendien. In den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche Werkankäufe durch Stadt und Kanton Zürich. 1976 sechsmonatiger Aufenthalt in Genua, 1978 drei Monate New York. Ab Mitte der 1970er Jahre Bevorzugung der Werkstoffe Stahl und Eisen. Ab den 1980er Jahren: bündelstrangartig formierte Eisen- oder Stahlstäbe. Brunnenanlagen für das Institut für Sonderpädagogik in Zürich (1983) und das Taubblindenheim in Langnau am Albis (1991–1992). Eisenplastik für den Bahnhof Birmensdorf (1993–1996). Ab 2000 sind Arbeiten in Bronze; Wandreliefs sowie Skulpturen in verschiedenen Dimensionen bis zu Grossplastiken entstanden.

Nachhaltig wirkte sich Hans Aeschbachers Einfluss auf das Schaffen Willy Wimpfheimers aus. So weisen sowohl die horizontalen Steinplastiken wie auch die stelenartigen Steinfiguren der 1960er Jahre klare Parallelen auf zum Werk des Vorbildes, das dem Kreis der Zürcher Konkreten zuzurechnen ist. Die 1968 entstandene Marmorplastik Figur III stellt einen Wendepunkt in Wimpfheimers Formensprache dar und bezeugt den Schritt in die künstlerische Eigenständigkeit: Die Serie der Wellen entsteht. Eine konsequente Weiterentwicklung der Thematik der gebogenen Linie lässt sich in den nächsten Jahren verfolgen, wobei Wimpfheimer die flache Welle zu einer engen U- oder S-Form krümmt. In steinerne oder hölzerne Vierkantstäbe umgesetzt, entstehen komplexe, geometrische Gebilde. 1975 erstmalige Verarbeitung von Eisen.

Trotz des neuen Werkstoffes, dem sich Wimpfheimer auch später wiederholt zuwendet, bleibt die Formensprache – abgesehen von der Serie der Reliefs mit armdicken Eisenröhren – bis Anfang der 1980er Jahre konstant. Die 1983 geschmiedete Figur VII für das Tramdepot Irchel, Zürich, steht für den Beginn einer neuen Werkphase: Ein massiver, zu einem umgekehrten U gebogener Vierkanteisenstab zerbirst und splisst – aufgrund der vorsätzlichen Überspannung – an seinem Scheitelpunkt. Wimpfheimers künstlerischer Reifeprozess erfährt hier seinen bisherigen Höhepunkt: Die Thematisierung des als unzerstörbar eingestuften Werkstoffes Eisen als zerfaserndes, verletzbares Element spricht für Wimpfheimers Materialsensibilität. Ab Ende der 1980er Jahre vornehmlich gebündelte Eisenstränge in vegetativen Formen, daneben auch Tischplastiken, die von Vierkanteisen durchstossen werden, und kleinere Alabasterskulpturen.


SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz

Barbara Hennig, 1998, aktualisiert 2019 https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4001908



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Lot 3093 - Z22 Swiss Art - Sunday 22 July 2007, 03.00 PM

WILLY WIMPFHEIMER

(Zürich 1938–lives and works in Zürich)
Grosse Schlaufe.
Skulptur Lindenholz auf Granitsockel.
Höhe ohne Sockel 49,5 cm. Sockel 29 x 12 x 12,5 cm.

CHF 2 000 / 3 000 | (€ 2 060 / 3 090)

Sold for CHF 3 600 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.

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