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Lot 1093* - A141 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 21. June 2007, 10.00 AM

IMPORTANT CHEST OF DRAWERS,Louis XV, from a German master workshop, the bronzes probably by J.M. KAMBLI (Johann Melchior Kambli, Zürich 1718-1783 Potsdam), probably Berlin/Potsdam circa 1750/60. Purpleheart veneer inlaid "en papillon". The richly shaped trapezoid chest with salient angles, undulating frieze and shaped legs. The front "en arbalète" with 2 sans traverse drawers. With exceptionally fine matte and polished gilt bronze mounts, applications and sabots. With richly shaped grey/white speckled marble top. Restored. 142x55x100 cm. Provenance: - From an American collection. - Sotheby's New York 25.5.2000 (Lot No326). - From a European collection.

Louis XV, aus einer deutschen Meisterwerksattt, die Bronzen wohl von J.M. KAMBLI (Johann Melchior Kambli, Zürich 1718-1783 Potsdam), wohl Berlin/Potsdam um 1750/60.
Veilchenholz gefriest und "en papillon" eingelegt. Markant geschweifter, trapezförmiger Korpus mit vorstehenden Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Front "en arbalète" mit 2 Schubladen ohne Traverse. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge, -applikationen und -sabots. Mehrfach profilierte, grau/weiss gesprenkelte Marmorplatte. Restaurationen. 142x55x100 cm.


Provenienz: - Aus einer amerikanischen Sammlung. - Auktion Sotheby's New York am 25.5.2000 (Katalognr. 326). - Aus einer europäischen Sammlung. Hochbedeutende und ausserordentlich prunkvolle Kommode von perfekter Qualität und Eleganz, stark beeinflusst von Pariser Hofmöbeln der Régence. Sie erinnert an eine in der Gazette de Drouot vom 26.6.2006 (Seite 43) publizierten Kommode, welche eine analoge Formengebung und sehr ähnliche Bronzen aufweist. Diese, fälschlicherweise als französisch deklariert und mit apokryphen Signatur Mondon versehen, wurde bei Tajan Paris am 20.6.2006 für über 270 000 Euro verkauft. Die reichen Bronzebeschläge und die eigenwillige Form erinnern an Werke der Gebrüder Spindler, die in Zusammenarbeit mit M. Kambli in den 1750er und 60er Jahren in Potsdam sehr ähnliche Möbel fertigten. Mehrere analoge Kommoden des Neuen Palais in Potsdam weisen bei der Formgebung und Bronzegarnitur Ähnlichkeiten auf. Möglich wäre auch eine Dresdner Provenienz, da sich analoge Bronzen an einer M. Kimmel zugeschriebenen Kommode aus dem Dresdner Residenzschloss finden. Die ursprünglich aus Bayreuth stammende Ebenistenfamilie Spindler führte zunächst einen Familienbetrieb, in dem die Söhne als Gesellen in das Kunsthandwerk eingeführt wurden und wo die hochwertige Produktion für die Zukunft als gesichert galt. Wichtige Aufträge erhielt der Betrieb vom königlichen Hof in Bayreuth und von Wilhelmine, der Schwester von Friedrich dem Grossen und Frau des dortigen Markgrafen. Dadurch wurde auch der in Berlin/Potsdam ansässige Friedrich auf die hervorragenden Werke der Familie Spindler aufmerksam und liess um 1765 Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm an seinen Hof kommen. Da die Werkstatt in Bayreuth beibehalten wurde und wichtige Aufträge in Zusammenarbeit zwischen Berlin und Bayreuth entstanden, ist eine genaue Identifizierung der schon damals sehr teuren Möbel schwierig. Das Atelier in Berlin/Potsdam erfreute sich eines exzellenten Rufes und erhielt bedeutende Aufträge des Hofes, unter anderem zur Herstellung einer Täfelung in den Neuen Kammern zu Potsdam-Sanssouci und einer beachtlichen Anzahl an Kommoden, Tischen und Kabinetten. M. Kambli ist seit 1746 in Potsdam nachweisbar, wo er 1754/55 das sog. "Bronzezimmer" schuf, nachdem ihm ein königliches Patent schon vorher Jahre vorher das Giessen vergoldeter Bronzen gestattet hatte. In Zusammenarbeit mit den Gebrüdern Spindler schuf Kambli veritable Meisterwerke der preussischen Möbelkunst, die teils noch heute in Schloss Sanssouci zu bewundern sind. Lit.: H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels - Spätbarock und Rokoko, München 1974; II (Abb. 787, 805, 806, 807). G. Haase, Dresdener Möbel des 18. Jahrhunderts, Leipzig 1983; S. 268 (Abb. 41, die erwähnte Kommode aus dem Residenzschloss).


CHF 150 000 / 250 000 | (€ 154 640 / 257 730)

Sold for CHF 223 500 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.