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Lot 3030* - A184 Gemälde Alter Meister - Freitag, 23. März 2018, 15.00 Uhr

MOEYAERT, CLAES CORNELISZ.

(1591 Amsterdam 1655)
Der Raub der Persephone.
Öl auf Holz.
Unten mittig schwer leserlich monogrammiert: CL M f.
43,2 x 67,5 cm.

Provenienz:
- Sammlung Théophile Thoré-Bürger (1807-1869).
- Sammlung Mme Lacroix, 1869-1892.
- Auktion Thoré-Bürger, Drouot, Paris, 5.12.1892, Los 37.
- Sammlung Picard.
- Dr. F. S. Aram, Berlin, 1925.
- Galerie Eberhardt, Berlin, um 1930.
- Auktion Christie's, London, 29.3.1974, Los 109.
- Auktion Dorotheum, Wien, 19.9.1978, Los 104.
- Privatsammlung, Wien.

Literatur:
- Bode, W. von: Studien zur Geschichte der holländische Malerei, Brunswick 1883, S. 617.
- Semenov, P.: Etjudy po istorii niderlandskoj zivopisi na osnavanii eja obrazcov nachodjascichsja v publicnych i castnych sobranijach Peterburga. prilozenie k Vestniku Izjascnych Iskustv, 1885, Bd. I, S. 176, Nr. 11.
- Grandberg, O.: Catalogue Raisonné de tableaux anciens inconnus jusqu'ici dans les collections privées de la Suède, 1886, Bd. I, S. 98.
- Wurzbach, A.: Niederländisches Künstler-Lexikon, Wien und Leipzig 1910, Bd. II, S. 174.
- Bredius, A: Künstler-Inventare, Bd. 1, 1915, S. 258, Nr. 19.
- Ausst. Kat. Kaiser Friedrich-Museumsverein, Gemälde Alter Meister aus Berliner Besitz, Akademie der Künste, Berlin 1925, Nr. 253.
- Heppner, A.: Thoré-Bürger en holland, De ontdekker van Vermeer en zijn Liefde voor Nederland's Kunst, III.
- Oud Holland, Bd. 55, 1938, S. 129-144 (unter 140).
- Pigler, A.: Barockthemen. Eine Auswahl von Verzeichnissen zur Ikonographie des 17. und 18. Jahrhunderts, Budapest / Berlin 1956, Bd. II, S. 215.
- Tümpel, Astrid: Claes Cornelisz. Moeyaert, in: Oud Holland, Bd. 88, 1974, S. 97-99, 266, Nr. 174, Abb. 134.

Claes Moeyaert studierte wahrscheinlich bei Pieter Lastman (1583-1633) und spezialisierte sich auf Historienmalerei sowie biblische und mythologische Sujets. Es sind ausserdem zahlreiche Zeichnungen und etwa 25 Radierung seiner Hand bekannt. Seine mehrheitlich im Kabinettformat auf Holz geschaffenen Werke stehen unter dem Einfluss von Pieter Lastman, aber auch von Jan Pynas (1582-1631). 1638 erhielt Moeyaert den prestigeträchtigen Auftrag, die aus Anlass des Amsterdam-Besuches von Maria de Medici gezeigten „tableaux vivants” zu entwerfen. 1639-41 war er einer der Regenten des neuerrichteten Theaters Schouwburg, für die er auch Kulissen anfertigte. Für Christian IV. von Dänemark malte er 1643 zwei monumentale Szenen aus der dänischen Geschichte. Moeyaert war gelegentlich auch als Porträtmaler tätig und aus seiner engen Verbindung zum katholischen Beginenhof entstanden mehrere Klerikerporträts sowie drei Altarbilder. Er war unter anderem Lehrer von Nicolaes Berchem (1620-1683) und Jan Baptist Weenix (1621-1660).

Dargestellt ist hier der Mythos aus der antiken Mythologie vom Raub der Persephone, der erzählt, wie Hades, der Gott der Unterwelt und Bruder des Zeus, sich in Kore, die Tochter Demeters, Göttin der Ernte, verliebte und sie in sein Reich entführte. Persephone wird beim Pflücken von Blumen überrascht und in den goldenen Wagen des Gottes der Unterwelt entrissen, der von unsterblichen Rössern mit feurigen Mäulern gezogen wird. Dieses seltene Thema findet sich auch um 1631 bei Rembrandt, wie das Beispiel in der Berliner Gemäldegalerie belegt (Inv. Nr. 823). Ähnlich wie bei unserer Darstellung wird auch dort besonders der dramatische Charakter der Thematik in Szene gesetzt.

Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als ein eigenhändiges Werk von Claes Moeyaert registriert.

CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)

Verkauft für CHF 9 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr