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Lot 1202 - A155 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 02. Dezember 2010, 10.00 Uhr

STANDUHR MIT "EQUATION DU TEMPS",

Empire/Restauration, das Zifferblatt und Werk sign. LE ROY & FILS (Zusammenarbeit zwischen Basile Charles Leroy und seinem Sohn Louis Charles ab 1828), Paris um 1830.
Mahagoni gefriest und profiliert. Rechteckiges Gehäuse mit vorkragendem, gestuftem Kranz auf profiliertem, hohem Sockel. Konvexes Emailzifferblatt mit römischen Stundenzahlen, inneren Minuten- und Sekundenangaben. 4 Zeiger. Feines Werk "à complication" mit Grahamgang und "équitation du temps". Feines, justierbares Pendel mit markanter Scheibe. H 206cm.

Provenienz: Schweizer Sammlung. Die Zeitgleichung war schon den antiken Astronomen bekannt. Bereits Geminus erwähnte sie ca. 50 n. Chr., ebenso wie Ptolemäus ca. 150 n.Chr., der im Almagest korrekt ihre Ursachen beschrieb und berechnete. In älteren Jahrbüchern findet sich die Zeitgleichung mit umgekehrtem Vorzeichen. Sie wurde damals zur beobachteten wahren Sonnenzeit addiert, um die mittlere Sonnenzeit zu erhalten. In den französischen Jahrbüchern ist die alte Konvention noch üblich. Die Zeitgleichung bezeichnet die Differenz zwischen wahren und mittleren Mittag. Sie entspricht dem Unterschied zwischen einer Sonnenuhr und einer auf Ortszeit eingestellten mechanischen Uhr. Definitionsgemäss ist die Zeitgleichung die Differenz WOZ - MOZ von wahrer Ortszeit WOZ und mittlerer Ortszeit MOZ. Diese Zeitdifferenz ist proportional zur Differenz der Stundenwinkel einer geeignet definierten mittleren Sonne und der wahren Sonne, und damit auch proportional zur Differenz der (entlang des Aequators zu zählenden) Rektaszensionen beider Sonnen. Die Zeitgleichung ist nur nährungsweise der Zeitabstand zwischen den Meridiandurchgängen der wahren und der mittleren Sonne, weil sich während des Zeitraums zwischen beiden Kulminationen der Abstand beider Sonnen und damit die Zeitgleichung geringfügig ändert. B.C. Leroy gründete seine Werkstatt 1785. Während der französischen Revolution änderte er als begeisterter Anhänger der Umwälzungen Elyor und belieferte im Empire sowohl Napoleon als auch dessen Mutter Madame Mère, den Duc de Bourbon und Princesse Pauline. Leroy stellte an der Grande Exposition des Jahres VI (1798) und in den Ausstellungen der Jahre 1819 bis 1827 aus. Im folgenden Jahr begann seine Zusammenarbeit mit seinem Sohn Louis Charles und gemeinsam führten sie ein florierendes Atelier. Nach dem Tod von Basile Charles leitete der Sohn die Geschäfte mit grossem Erfolg weiter und belieferte in den 1830er Jahren König Louis Philippe als auch den Duc d'Orléans. In den späten 1840er Jahren verkaufte er sein Atelier dem Mitarbeiter C. Halley Desfontaines, welcher die Signatur der Firma beibehielt.

CHF 70 000 / 120 000 | (€ 72 160 / 123 710)

Verkauft für CHF 78 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr