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Lot 1729* - A170 Silber & Porzellan - Montag, 15. September 2014, 14.00 Uhr

BEDEUTENDER GROSSER MAIOLIKA 'ISTORIATO' ALBARELLO , A QUARTIERI',

Faenza, um 1540-1550.
Zylindrische, leicht konische Form mit umlaufenden Profilringen am unteren und oberen Ende. Dargestellt eine Szene aus dem Kreuzweg Christi, auf seinem Weg nach Golgota, im Moment als er stürzt und ihm die Heilige Veronika das Schweisstuch reicht, das bereits die Geschichtszüge Christi zeigt. In einem Menschengetümmel von römischen Soldaten vor einem antiken Stadtprospekt. Umrahmt von einem grünen Lorbeerkranz, von gelben Früchten zusammengefasst und auf einem Hintergrund von lebhaften, horizontalen Blattrankenbordüren mit Grotesken in Blau, Gelb und Grün im 'Quartieri' Stil. Die Szene von einem weissen, blau gehöhten Schriftband bekrönt, betitelt 'ZUCCARUM BUGULOSATUM'. Reste von alten Provenienz-Etiketten 'Collection Scalea'. H 48,5 cm, D 32 cm. Kleine Reparaturen und Absplitterungen der Glasur.

Provenienz: - Collezione dei Principi Lanza di Scalea, Palermo. - Privatsammlung, Rom. Zuccarum buglosatum - Kandierte Ochsenzunge (Rudolf E.A. Drey, Apothecary Jars, 1978, S.238) Die Szene geht zurück auf ein Serie von Holzschnitten mit Darstellungen der 'Passion Christi' von Girolamo de Grandi von 1538, das dem Maler in der Maiolika Werkstatt sicher in einer Form vorlag, wie hier in dem Beispiel aus dem British Museum (siehe Abb.) (Dank an Frau Dr. Stefanie Meier-Kreiskott für den Hinweis auf diese Vorlage) Beide Albarelli sind aussergewöhnlich und gehören zu einer Gruppe von bedeutenden grossen Albarelli 'istoriati' im faentinischen 'a quartieri' Stil. Typisch ist dieser Dekor vor allem für die Produktion in den Werkstätten Faenzas und ausserdem belegbar durch zwei sich im Pariser Louvre befindende Apothekengefässe, signiert 'FATE IN FAENZA' . (C. Ravanelli Guidotti, Thesaurus di opere della tradizione di Faenza, Faenza 1998, S. 391). Ein vergleichbarer Albarello aus dieser Serie, aus Faenza, von Baldassare Manara, mit einer Darstellung der Heiligen Familie, ehemals aus der Sammlung M.P. Botkin in Petrograd, befindet sich heute im Museum Hermitage in Sankt Petersburg (Inv.Nr. F 2133). (Ivanova E., Il secolo d'oro della maiolica. Ceramica italiana dei secoli XV-XVI dalla raccolta del Museo Statale dell' Ermitage, 2003, S. 42 Nr.10) Zu weiteren Baldassare Manara zugechriebenen Maioliken bei Ravanelli Guidotti, Baldassare Manara faentino, pittore di maioliche nel Cinquecento, Ferrara, 1996, S. 194. Giuliana Gardelli hat 1999 eine Gruppe von Majoliken mit ähnlichem Dekor den Werkstätten von Guido da Merlino und Guido Durantino aus Urbino zugeschrieben. (Italika, Maiolica Italiana del Rinascimento, 1999, S. 258-260, Nr. 111)

CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)

Verkauft für CHF 75 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr