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Lot 3214* - A203 Impressionismus & Moderne - Freitag, 02. Dezember 2022, 16.30 Uhr

MAURICE DENIS

(Granville 1870–1943 Saint-Germain-en-Laye)
Danses d'Alceste, Paysage d'Albano. 1904.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: MAVRICE DENIS 1904.
80 × 108 cm.

Wir danken Claire Denis für die Bestätigung der Authentizität des Werks, Oktober 2022.

Provenienz:
- Galerie Eugène Druet, Paris.
- Sammlung Alfred und Hanna Wolff, München/Berlin, 1905 in obiger Galerie erworben und seither im gleichen Familienbesitz.

Ausstellungen:
- Paris 1904, Maurice Denis. Etudes d'Italie, 1898-1904, Galerie Druet, Nr. 19.
- München 1964, Secession. Europäische Kunst um die Jahrhundertwende, Haus der Kunst, Nr. 104 oder 110.
- Stuttgart 2011, Malerei & Plastik, 19.-21. Jahrhundert, Kunsthaus Bühler, Abb. S. 38.
- Weimar 2013, Leidenschaft, Funktion und Schönheit. Henry van de Velde und sein Beitrag zur europäischen Moderne, Neues Museum, Nr. 17 (mit Abb. S. 142).
- Brüssel 2013-2014, Henry van de Velde. Passion Fonction Beauté, Musée du Cinquantenaire, Nr. 11.11.

Literatur:
Thomas Föhl und Stephan Wolff: Alfred Wolff und Henry van de Velde. Sammelleidenschaft und Stil, Berlin 2018, S. 116, Nr. 83 (mit Abb.), S. 98 und S. 246.

Das Motiv des vorliegenden Gemäldes ist der griechischen Mythologie entlehnt: Alkestis war die schönste Tochter des iolkischen Königs Pelias, Sohn des Poseidons, die sich an Stelle ihres Gatten Admetos opfern wollte, dann aber gerettet wurde und heil zu ihm zurückkehren durfte.

Dieses Motiv war nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch in Literatur und Musik beliebt. So wurden von Ende des 17. Jhd. bis Ende des 18. Jhd. gleich fünf Opern zu diesem Thema komponiert. Hugo von Hofmannsthal, der übrigens zu einem Freundeskreis von Künstlern gehörte, mit dem sich auch das Ehepaar Wolff regelmässig traf, schrieb 1911 das Drama Alkestis.

Das Gemälde besticht nur schon durch seine imposante Grösse und die Farbvielfalt. Das klassische Vorbild einer italienischen Landschaft (vgl. die im Titel erwähnte Paysage d’Albano) als zweitrangiger Hintergrund für die sinngebende figürliche Szene (hier Tragödie der Alceste) wurde von Denis völlig neu umgesetzt und interpretiert.

Die Eltern Wolff liessen 1906 für ihre Tochter Marcella ein Puppenhaus anfertigen, das die Ausstattung der Räume der Wohnung in München in Miniaturformat genau wiedergab. An einer Wand des Salons war dabei in Miniausführung Denis’ "Danses d’Alceste, Paysage d'Albano" nachgebildet (vgl. Abb 1).

CHF 90 000 / 120 000 | (€ 92 780 / 123 710)

Verkauft für CHF 69 638 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr