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Lot 3220* - A203 Impressionismus & Moderne - Freitag, 02. Dezember 2022, 16.30 Uhr

ARISTIDE MAILLOL

(1861 Banyuls-sur-Mer 1944)
La Femme à l'écharpe. 1919/20.
Bronze, braune Patina. Lebzeitguss.
Auf der Oberseite der Plinthe monogrammiert: M.
Hinten nummieriert und mit dem Giesserstempel: 2/4 / C. Valsuani cire Perdue.
34 × 13 × 7 cm.

Die Authentizität des Werks wurde von Dina Vierny bestätigt, Paris, 13.5.2006.

Provenienz:
- Galerie Dina Vierny, Paris.
- Kunsthaus Bühler, Stuttgart, in obiger Galerie bei Dina Vierny erworben.
- Privatbesitz Deutschland, in obiger Galerie erworben.

Literatur:
- John Rewald: Maillol, Paris 1939, S. 124/125 (mit Abb., ähnlicher Guss).
- George Waldemar: Aristide Maillol, Neuchâtel 1965, S. 66 (mit Abb. S. 68, ähnlicher Guss).

Die 1919/20 entstandene Bronzeskulptur "Femme à l’écharpe" ist zwar rund fünf Mal kleiner als ihre "grossen Schwestern" in den Tuilerien, aber nicht weniger formvollendet und erhaben. Klassisch kühl, aber dennoch anmutig steht sie da. Der Blick nicht dem Betrachter zugewandt, sondern ganz in sich gekehrt. Die kunstvolle Frisur wie auch die Haltung der erhobenen Arme erinnert an die Bronze "Printemps" 1911/12, eine der vier Statuen, die Maillol als grosse Auftragsarbeit für den Musiksalon von Iwan Morosow in Moskau schuf. An Stelle der dort vorne getragenen Blütenkette als Attribut des Frühlings hält unsere junge Frau einen Schal, dessen schön ausgearbeiteten Falten sich quer über den Rücken ziehen.

Ausserordentlich ist nicht nur die Skulptur an sich, sondern auch ihre Provenienz. Sie stammt direkt von der Galerie Dina Vierny. Vierny ist erst fünfzehn Jahre alt, als sie im Jahre 1934 Aristide Maillols Bekanntschaft macht. In der Folge wird sie zu seinem bevorzugten Modell, zu seiner Weggefährtin und guten Freundin. Diese Verbundenheit Viernys mit Maillol begleitet sie ihr Leben lang. Nach Maillols Tod 1944 ist sie, während den ersten Jahren noch gemeinsam mit Maillols Sohn Lucien, für den Erhalt, die Verbreitung, die Katalogisierung und Aufarbeitung seines Werks verantwortlich. Sie gründet später die "Société des amis de Maillol", organisiert zahlreiche Ausstellungen und eröffnet 1947 die bis heute bestehende Galerie an der rue Jacob in Paris, die noch immer in ihrem Namen weitergeführt wird.

Bei diesem Bronzeexemplar handelt es sich um die erste Auflage der "Femme à l’écharpe", die Maillol selbst zu Lebzeiten in einer Ausgabe von 4 Güssen anfertigte. Es existiert eine weitere Reihe von 6 Bronzen dieser Figur, welche jedoch posthum gegossen wurde.

CHF 100 000 / 150 000 | (€ 103 090 / 154 640)

Verkauft für CHF 122 300 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr