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Lot 3414 - A185 PostWar & Contemporary - Samstag, 30. Juni 2018, 14.00 Uhr

DADAMAINO (EMILIA EDUARDA MAINO)

(1930 Mailand 2004)
Il Movimento Delle Cose - Passo Dopo Passo. 1989.
Filzstift auf Polyester.
200 x 116 cm.

Mit der Bestätigung der Authentizität des Archivio Dadamaino, Mailand, 22. Juni 2011. Das Werk ist dort unter der Archivnummer: 286/11 registriert.
Sowie mit der Bestätigung der Authentizität der Associazione Amici di Dadamaino, Somma Lombardo. Das Werk ist dort unter der Archivnummer: 170307 registriert.

Provenienz: Privatsammlung Tessin.

"Dada Maino has overcome the ‘problem of painting’: different parameters inform her work: her paintings are the flags of a new world, they are a new meaning: they are not content with ‘saying something different’: they also say something new”, schreibt Piero Manzoni im Jahr 1961, was unser vorliegendes Werk treffend beschreibt: der automatische Lauf der Zeit, das Kommen und Gehen von Dingen, die Erfindung und Entstehung von neuen Sachen, die uns umgeben.

In den 1950er und 1960er Jahren ist die Welt im Umbruch, und auch in der Kunst stellen Künstler den traditionellen Kunstbegriff in Frage. Lucio Fontana ist dann derjenige, der durch einen einfachen Schlitz in der Leinwand mit der jahrhundertealten Tradition von Kunst bricht und der kommenden Generation von Künstlern eine unglaubliche Freiheit im Denken und Umsetzen ermöglicht. Zu dieser neuen Generation der Avantgarde, die Fontana verpflichtet ist und ein radikales Umdenken fordert und auch umsetzt, gehören u.a. Piero Manzoni, Enrico Castellani und Dadamaino.

Diese, für damalige Zeiten radikalen Ideen, nimmt sich Eduarda Emilia Maino, genannt Dadamaino, zu Herzen und schneidet in ihrer ersten Werkserie, den „Volumi“, runde bzw. ovale Formen in die Leinwand. Der Einfluss von Fontanas „Buchis“ ist nicht zu leugnen, wie sie selbst sagt: „I always hated matter and sought immateriality. Of course, Fontana played a decisive role in the history of my painting ... if Fontana had not pierced the canvas, probably I would not have dared to do so either. It totally removed matter to the point of making visible parts of the canvas, to remove any material element, to deprive it of any such rhetoric and return to tabula rasa, in purity.” Diese Werke zeigt sie im selben Jahr in ihrer ersten Ausstellung in der Galleria dei Bossi in Mailand. Kurz danach tritt sie Manzonis Galerie Azmuth bei, die mit ähnlich denkenden Künstlern in Europa bestens vernetzt ist: der Zero-Gruppe in Deutschland um Otto Piene und Heinz Mack, der Gruppe Nul in den Niederlanden um Jan Schoonhoven sowie der Gruppe Motus in Frankreich.

Parallel zu ihrer Teilnahme an diesen Künstlergruppen, wird sie im Laufe ihrer Künstlerkarriere, ihren eigenen Ideen und Recherchen nachgehen. Diese sind anhand ihrer Werkserien bestens nachvollziehbar, z.B. die Raumauffassung der "Volumi" (1958-60), die kinetischen Werke der "Lumino" oder die Experimente der Op-Art mit den "Oggetti ottico-dinamici" (1961-65).

"Lavoravo su tutto quello che poi potevo appendere. Il movimento delle cose mi ha fatto guadagnare lo spazio, ho in qualche modo conquistato lo spazio, un attraversamento anche grazie al materiale“. (zit. Barbero, Luca Massimo, in: „Dadamaino. Un’intervista tra vita e pensieri…“, S. 34.) Dadamaino wählt für ihre Serie "Movimenti delle cose" die durchsichtigen Polyesterfolien, um mit der Räumlichkeit zu spielen. Die Tiefe und Volumen äussern sich durch ihre Strich-Zeichnungen, die einen Faltenwurf nachahmen, akzentuiert durch den weiss bemalten Keilrahmen, der den Abstand zur Wand betont und somit die Lichtzufuhr durch das Werk hindurch erlaubt.

Dadamaino erobert auf einzigartige Weise die Dreidimensionalität dank des Zusammenspiels von Licht und Materie.

CHF 19 000 / 25 000 | (€ 19 590 / 25 770)

Verkauft für CHF 24 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr