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Lot 3027 - A197 Schweizer Kunst - Freitag, 02. Juli 2021, 14.00 Uhr

FERDINAND HODLER

(Bern 1853–1918 Genf)
Kopfstudie der kranken Valentine Godé-Darel. 1914.
Bleistift auf Papier.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
13 × 21 cm (Lichtmass).

Provenienz:
- Sammlung Arthur Stoll, Arlesheim.
- Auktion Kornfeld und Klipstein, Bern, 18.11.1972, Los 118.
- Sammlung Karl Steiner, an obiger Auktion erworben.
- Schweizer Privatsammlung.

Literatur:
- Ausst.-Kat. Ein Maler vor Liebe und Tod. Ferdinand Hodler und Valentine Godé-Darel. Ein Werkzyklus 1908–1915., hrsg. von Jura Brüschweiler, Zürich 1976, Nr. 118, als "Kopfstudie der kranken Valentine Godé-Darel, Linksprofil. 1914".
- Jura Brüschweiler und Rudolf Koella: Ferdinand Hodler. Sammlung Steiner, Zürich 1997, S. 170/171, 251, mit Abb., Tafel 62.

Valentine Godé-Darel und Ferdinand Hodler begegneten sich 1908 erstmals. Dies war der Beginn einer leidenschaftlichen Beziehung, aus der am 13. Oktober 1913 die gemeinsame Tochter Paulette hervorging. Zu diesem Zeitpunkt war Valentine bereits krank und musste sich im Februar und Mai 1914 zwei leider erfolglos verlaufenen Operationen unterziehen. Das Leiden dauert bis zum 25. Januar 1915, dem Tag, an dem Valentine Godé-Darel in ihrem Haus in Vevey ihrer Krankheit erliegt.

Ferdinand Hodler kümmert sich nicht nur um seine geliebte Valentine, sondern hält ihre Krankheit, ihren körperlichen Zerfall und ihr Leid bis zum Schluss in einer gewaltigen, in der europäischen Kunstgeschichte einzigartigen, unglaublich berührenden und zugleich vollkommen ehrlichen Serie von Gemälden, Zeichnungen und kleinformatigen Skizzen fest.

Die hier angebotene Zeichnung aus der Sammlung Karl Steiner entstand am 31. Mai 1914, einen Tag nach der zweiten Operation. Der Umstand, dass die vorliegende Arbeit nicht auf liniertes Notizheftpapier, sondern auf weissem Fabriano gezeichnet und vom Künstler voll signiert wurde, belegt nach Jura Brüschweiler, dass Hodler diese als völlig autonomes Kunstwerk und nicht als eine vorbereitende Skizze schuf. „In Zeichnungen wie dieser gelingt es dem Künstler, selbst dem körperlichen Zerfall und dem seelischen Leiden Schönheit abzugewinnen und dem Tod etwas entgegenzustellen, was ihn für alle Zeiten zu überdauern vermag“. (Jura Brüschweiler)

CHF 7 000 / 10 000 | (€ 7 220 / 10 310)

Verkauft für CHF 19 820 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr