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Lot 3405* - A187 PostWar & Contemporary - Samstag, 08. Dezember 2018, 14.00 Uhr

VICTOR VASARELY

(Pécs 1906–1997 Paris)
Tridium.
Acryl auf Holz.
Unten mittig mit der verblassten Signatur: Vasarely, sowie verso kaum leserlich signiert und beschrieben: Vasarely VA-26 (A138?) TRIDIUM 72 x 42.
72 x 42 cm.

Die Authentizität dieses Werkes wurde von Herrn Pierre Vasarely, Präsident der Fondation Vasarely und Inhaber des Droit Moral von Victor Vasarely, Aix-en-Provence, im Juli 2018, bestätigt. Wir danken Pierre Vasarely für die freundliche Unterstützung.
Das Werk wird in den in Vorbereitung befindlichen "Catalogue raisonné de l'oeuvre peint de Victor Vasarely" aufgenommen.

Provenienz:
- Ehemals Galerie Bailly, Genf.
- Vom heutigen Besitzer von der obigen Galerie erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.

Victor Vasarely gilt als der Gründungsvater der Op-Art. Während der 1960er und 1970er Jahre werden seine kinetischen Werke Teil der Popkultur und üben grossen Einfluss auf die Kunst, Architektur und Mode dieser Epoche aus.

Bevor er die Laufbahn zur Kunst einschlägt, studiert der gebürtige Ungar Medizin in Budapest. 1927 bricht er sein Studium ab und beginnt ein klassisches Malereistudium an der Kunstakademie Podolni-Volkmann, bevor er 1929 an die Mühely Akademie wechselt. Hier, inmitten einer am Bauhaus orientierten Lehre, kann er seiner Neigung zur Verbindung mathematischer Grundsätze mit künstlerischem Ausdruck nachgehen. Allerdings findet sein grafisch reduzierter Stil zunächst nur Anklang im Werbesegment. Nach seinem Umzug nach Paris im Jahr 1930, arbeitet er an zahlreichen Auftragsarbeiten als Grafikdesigner und Berater für die Werbeagenturen Havas, Draeger und Devambez. Er entdeckt dabei, dass mit geometrischen Mitteln beim Betrachter Sinnesempfindungen hervorgerufen werden können, die neue Ideen über Raum, Materie und Energie vermitteln.

Vasarely entwickelt eine eigenständige, geometrische Abstraktion, deren Variationen zu optischen Bildmustern mit kinetischen Effekten führen. Das darauffolgende Jahrzehnt bringt ihm die gebührende Anerkennung als bildender Künstler, nachdem seine Werke im „Salon des Surindependants“ (1945 und 1946), im „Salon de Realités Nouvelles“ (1947) und in der renommierten Galerie Denise René (1944 und 1948) ausgestellt werden.

Diese ersten Erfolge geniesst er zunächst mit einem abstrakten Stil, der an Kompositionen eines Le Corbusier oder Piet Mondrian erinnert. Rückblickend bildet diese Phase der Abstraktion allerdings eine entscheidende Etappe auf dem Weg zur nonfigurativen Form. Sie zeigt den Werdegang Vasarelys als eine plausible Entwicklung von der Reduktion bis hin zur kompletten Entsagung figürlicher Vorbilder. Jenes Urvertrauen auf eine rein formale Ausgestaltung der Bildfläche schöpft Victor Vasarely nicht zuletzt aus seinem tiefgreifenden Verständnis geometrischer Strukturen. Auf dieser Basis begründet er auch die heute als „Op Art“ bekannte Stilrichtung optisch-illusionistischer Kompositionen.

Die zwei hier angebotenen Werke (Los 3405 und 3407) sind beide beispielhafte Exemplare: Das rechteckige hochformatige Gemälde „Tridium“ unterliegt einem Geflecht aus satten und leuchtenden Farben, die sich in geometrischen Formen eng anordnen. Trotz der gleichdimensionalen Formen und der systemhaften Anordnung der viereckigen Formen auf dem im Hintergrund stehenden Muster, entsteht eine aktive Dynamik in der Gesamtkomposition, motiviert durch die optische Täuschung einer Bewegung in den Farbsplittern. Der dunkle Rahmen scheint das zentrale Fluidum beisammen zu halten.
Das zweite angebotene Werk stammt aus dem Jahr 1973 (Los 3407). Das geometrische schwarz-grau-weisse Gitterwerk auf der rechteckigen Leinwand, betitelt „KASS-II“, genügt sich selbst ohne Farben. Die Struktur der Unterteilungen, die Anordnung der systematischen Formen sowie das Degradé der Farbnuancen zwischen Schwarz und Weiss geben dem Auge des Betrachters den Eindruck einer fluktuierenden Bewegung.

Heute sind die Werke des Künstlers in den bedeutendsten Sammlungen der Welt vertreten, sowie im öffentlichen Raum zu sehen – 1954 beginnt er mit der Gestaltung der Universität in Caracas, er entwirft zahlreiche Wandbilder aus Metal und Keramik für Gebäude in Frankreich, oder auch das offizielle spiralförmige Logo der XX. Olympiade in München. Seine Kunstwerke sind des Öfteren auf den documenta Ausstellungen von 1955 bis 1968 präsentiert. In seiner Geburtsstadt Pécs eröffnet 1976 das Vasarely-Museum. Zudem übergibt er im Jahr 1987 einen Teil seiner Werke dem Schloss Zichy in Budapest. Im Jahr 1976 gründet Vasarely die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence.

CHF 24 000 / 28 000 | (€ 24 740 / 28 870)

Verkauft für CHF 24 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr