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BURI, MAX

* 24.7.1868 BURGDORF, † 21.5.1915 INTERLAKEN

Maler.

Max Buri, jüngster Sohn einer wohlhabenden Burgdorfer Kaufmannsfamilie, erhielt schon während seiner Gymnasialzeit privaten Zeichenunterricht bei Paul Volmar in Bern. Im Alter von zwölf Jahren verlor er seine einzige Schwester und mit fünfzehn seinen Vater. 1885 übersiedelte die Mutter mit ihren fünf Söhnen nach Basel. Hier nahm Buri Unterricht bei Fritz Schider. 1886 trat er in München in die Akademie ein, wechselte aber bereits im folgenden Jahr in die Privatschule Simon Hollósys. Im ungarischen Maler fand Buri einen verständnisvollen Lehrer, der ihn mit dem französischen Impressionismus bekannt machte, mit dem er sich an der III. internationalen Kunstausstellung von 1888 im Münchner Glaspalast eingehend auseinandersetzen konnte.

1889 besuchte er die Weltausstellung in Paris und trat noch im selben Jahr in die Académie Julian als Schüler von Jules Lefebvre und Adolphe William Bouguereau ein. Von Paris aus unternahm der Künstler Reisen in die Bretagne, nach London, Spanien, Nordafrika, Holland und Belgien. 1893 befand sich Buri wieder in München und blieb bis 1895 Schüler des Münchner Malerfürsten und gebürtigen Schweizers Albert von Keller.

Er hielt sich bis zu seiner Verheiratung mit Frida Schenk im Jahre 1898 hauptsächlich in der süddeutschen Kunstmetropole auf und verfügte hier ab 1886 über ein eigenes Atelier. Zahlreiche Studienreisen führten ihn immer wieder nach Paris zurück. Ab 1899 lebte er mit seiner Frau in Luzern. Dort kam im gleichen Jahr die einzige Tochter, Hedwig, zur Welt. Mit der Übersiedlung nach Brienz im Jahre 1903 hatten sich sowohl Buris Lebensweise als auch der Stil seiner Malerei gefestigt.

In der Zeitspanne von 1900 bis 1915 entstanden seine Hauptwerke, was dem Künstler die Bezeichnung «Maler von Brienz» einbrachte. 1905 erhielt er die kleine goldene Medaille an der IX. internationalen Kunstausstellung in München für das Gruppenporträt Nach dem Begräbnis (Kunstmuseum Bern), 1911 ehrte ihn die Jury der Internationalen Ausstellung in Rom mit dem Staatspreis für das Bild Die Alten (Kunstmuseum Thun, Leihgabe Kunstmuseum Bern). Seine grösste Bekanntheit erreichte Buri, als ihm 1912 ein eigener Saal im Salon von Neuenburg eingeräumt wurde. 1913 wurde er wiederum in München an der XI. internationalen Kunstausstellung für das Doppelbildnis Die Alten mit der grossen goldenen Medaille ausgezeichnet. Buri verstarb 1915, auf dem Höhepunkt seines Schaffens angelangt, als er infolge eines Schwindelanfalles in Interlaken in die Aare stürzte. Noch im Herbst des gleichen Jahres fand zu seinen Ehren eine Gedächtnisausstellung im Kunsthaus Zürich statt.

Buris Œuvre umfasst etwa 200 Gemälde. Aus dem Frühwerk von 1888 bis 1900, als er massgeblich vom französischen Impressionismus, von Albert von Keller und Wilhelm Leibl beeinflusst wurde, sind nur rund 30 Werke überliefert, da der Künstler einerseits nicht sehr produktiv war und andererseits viele seiner damals entstandenen Arbeiten selbst zerstört hat. Die Gemälde dieser Schaffensperiode, die für ihn ein ständiges Suchen bedeutete, weisen unterschiedliche Qualität auf. Neben der salonmässig anmutenden Genremalerei schuf Buri Landschaften und Stillleben von hoher Qualität. Die beiden letzten Themen behandelte er nicht sehr häufig, griff sie aber doch bis zum Ende seines Schaffens immer wieder auf.

Um 1900 trat unter dem Einfluss Ferdinand Hodlers, mit dem sich der Künstler schon vor seiner Pariser Zeit beschäftigt hatte und später auch anfreundete, die entscheidende Wende in Buris Werk ein: Der Mensch wurde nun zum zentralen Thema seiner Malerei. Er schuf ab diesem Zeitpunkt fast ausschliesslich Einzelporträts, Doppelbildnisse und Mehrfigurenkompositionen. In seinen späteren Werken unterstrich Buri die expressive Darstellungsweise durch eine starke Farbgebung, mass dem Kolorit aber nie einen Eigenwert bei. Die Linie blieb für seine Kunst immer von grosser Bedeutung.

Buris Meisterschaft in der Charakterisierung der Porträtierten führte ihn von kleinformatigen Genredarstellungen weg. Es gelang ihm im Gruppenbildnis – besonders in den grossformatigen Figurenkompositionen Die Dorfpolitiker (1904, Öffentliche Kunstsammlung Basel, Kunstmuseum) und Nach dem Begräbnis –, mehrere Personen in individueller Porträtierung kompositionell ausgewogen darzustellen. Diese Gruppenporträts stehen neben anderen Bildnissen am Ende einer bildkonzeptionellen Entwicklung, in der Buri die verschiedenen Anregungen von Seiten der deutschen und französischen Malerei, von Hodler oder der aufkommenden Fotografie zu vereinen vermochte. Obwohl er verschiedene Impulse in seine Malerei einbrachte, kann der Künstler weder als Eklektizist noch als Hodler-Epigone bezeichnet werden. Vielmehr erfuhr die Porträtmalerei, und speziell das Gruppenporträt, durch Buri eine Neubelebung. 


SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz

Gertrude Zimmerli, 1998, aktualisiert 2015 https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4022828



Werke dieses Künstlers aus unseren Auktionen

Im Folgenden finden Sie einige Beispiele von Werken dieses Künstlers aus unseren vergangenen und zukünftigen Auktionen.

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Lot 3022* - Z19 Impressionismus & Moderne - Mittwoch 07 Dezember 2005, 15.30 Uhr

MAX BURI

(Burgdorf 1868–1915 Interlaken)
Frau mit Schüssel. 1912.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: Max Buri 1912.
120 x 100 cm.

CHF 60 000 / 90 000 | (€ 61 860 / 92 780)

Verkauft für CHF 53 550 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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Lot 3045 - Z33 Schweizer Kunst - Freitag 07 Dezember 2012, 14.00 Uhr

MAX BURI

(Burgdorf 1868–1915 Interlaken)
Blick auf die Blümlisalp.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: MAX BURI.
60 x 80 cm.

CHF 25 000 / 35 000 | (€ 25 770 / 36 080)

Verkauft für CHF 28 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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Lot 3063 - Z28 Schweizer Kunst - Donnerstag 24 Juni 2010, 14.00 Uhr

MAX BURI

(Burgdorf 1868–1915 Interlaken)
Bildnis eines Mannes.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: MAX BURI.
41 x 32,5 cm.

CHF 7 000 / 10 000 | (€ 7 220 / 10 310)

Verkauft für CHF 19 200 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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Lot 3082 - A197 Schweizer Kunst - Freitag 02 Juli 2021, 14.00 Uhr

MAX BURI

(Burgdorf 1868–1915 Interlaken)
Brienzersee – Abendlandschaft. 1894.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: MAX BURI. 1894.
62 × 90 cm.

CHF 12 000 / 18 000 | (€ 12 370 / 18 560)

Verkauft für CHF 14 940 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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Lot 3055 - Z18 Impressionismus & Moderne - Freitag 24 Juni 2005, 15.30 Uhr

MAX BURI

(Burgdorf 1868–1915 Interlaken)
Bildnis eines bärtigen Mannes.
Öl auf Leinwand.
Rechts signiert: MAX BURI.
40x40 cm.

CHF 12 000 / 18 000 | (€ 12 370 / 18 560)

Verkauft für CHF 13 090 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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Lot 3087 - A195 Schweizer Kunst - Freitag 04 Dezember 2020, 14.00 Uhr

MAX BURI

(Burgdorf 1868–1915 Interlaken)
Auf dem Feld. Um 1895/1900.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: MAX BURI.
61,5 × 49 cm.

CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)

Verkauft für CHF 11 250 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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