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OESCH, ALBERT SEBASTIAN

* 25.3.1893 ST. GALLEN, † 14.3.1920 ST. GALLEN

Maler und Grafiker. Darstellungen von Menschen und Sitten aus dem Appenzell sowie Landschaft Tätigkeitsbereiche Malerei, Plakat, Aquarell, Pastell, Lithographie, Zeichnung Lexikonartikel Nach den Schulen und einem Welschlandaufenthalt absolvierte Sebastian Oesch eine Lehre als Stickereizeichner. Ein Stipendium seiner Vaterstadt ermöglichte ihm einen halbjährigen Aufenthalt an der Kunstschule von Willy Hummel im Böcklin-Atelier in Zürich. Hier ergab sich auch der Kontakt mit der Graphischen Anstalt Wolfensberg. 1912 reiste er nach Berlin und Weimar. Danach erhielt er einige kleinere Aufträge für Plakate in Zürich, unter anderem für den Lebensmittelverein.

1914 führte ihn eine Reise über Genua nach Algier. Er lebte aus dem spärlichen Erlös einiger verkaufter Skizzen und Ölbilder. Die Kriegsmobilmachung von 1914 führte ihn in die Schweiz zurück. Aufgrund seines Lungenleidens wurde er bald aus dem Militärdienst entlassen. Darauf reiste Oesch 1915 nach Paris, um die Akademie zu besuchen. Da er seinen Lebensunterhalt nicht mit dem Verkauf von Bildern bestreiten konnte, war er gezwungen, körperliche Arbeit zu verrichten. Bei schweren Arbeiten im Pariser Seine-Hafen litt seine Gesundheit. Aus dieser Zeit stammt ein Bilddokument, das den von Krankheit gezeichneten Oesch zeigt; Amedeo Modigliani schuf eine Bleistiftzeichnung seines St. Galler Künstlerkollegen. Oesch kam in medizinische Behandlung und kehrte noch im gleichen Jahr in seine Heimat zurück. Dort erholte er sich recht gut und entwickelte in den folgenden Lebensjahren eine enorme Schaffenskraft. Von den Ostschweizer Stickereifirmen erhielt der Heimkehrer viele Aufträge. Oesch wohnte bis zu seinem vorzeitigen Grippetod 1920 in Appenzell, wo er sich künstlerisch intensiv mit seiner Umgebung auseinandersetzte.

Oesch hielt in seinen Werken in kraftvoller und plakativer Art appenzellische Eigenarten fest. Mit grosszügigem Strich hat er Land und Leute in seinen Skizzen dargestellt und diese Motive auch in die Ölmalerei übertragen. Die Sujets sind teilweise monumental oder karikierend übersteigert. Einzelne Arbeiten zeigen eine dynamische Betonung des Zentrums, in anderen wird der Betrachter durch die leichte Aufsicht ins Geschehen einbezogen. Durch ungewöhnliche Einblicke, geraffte und gezoomte Ausschnitte stellte Oesch – abseits der Folklore – das alltägliche Leben der eigenwilligen und traditionsbewussten Bevölkerung dar. Er steigerte seine Motive ins Expressive, und auch die kleinformatigen Arbeiten wirken monumental. Als Landschaftsmaler war er von Ferdinand Hodler beeinflusst, suchte aber stärker als dieser die Struktur und Harmonie der Berge und hielt sich mehr an die Lokalfarben. Auch Vergleiche zum Werk von Edouard Vallet oder Max Buri drängen sich auf. Sebastian Oesch porträtierte seine Wahlheimat Appenzell in treffender und tiefsinniger Art. Er zeichnete und malte die Bevölkerung des Bergkantons bei Festen, auf Märkten und in alltäglichen Situationen. Seine Arbeiten verraten Ironie und Komik.


SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz

Isabella Studer-Geiser, 1998, aktualisiert 2018 https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4026202



Werke dieses Künstlers aus unseren Auktionen

Im Folgenden finden Sie einige Beispiele von Werken dieses Künstlers aus unseren vergangenen und zukünftigen Auktionen.

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Lot 3043 - Z28 Schweizer Kunst - Donnerstag 24 Juni 2010, 14.00 Uhr

ALBERT SEBASTIAN OESCH

(St. Gallen 1893–1920 Appenzell)
Drei Sennen. 1919.
Pastell auf Papier auf Karton.
Oben rechts signiert und datiert: Seb. Oesch. 19.
50 x 52 cm.

CHF 8 000 / 14 000 | (€ 8 250 / 14 430)

Verkauft für CHF 10 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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Lot 3030 - Z27 Schweizer Kunst - Freitag 04 Dezember 2009, 14.00 Uhr

ALBERT SEBASTIAN OESCH

(St. Gallen 1893–1920 Appenzell)
Skizzenbuch.
Bleistift auf Papier.
Zum Teil signiert und/oder datiert. Insgesammt 45 Blätter.
Diverse Grössen.

CHF 1 500 / 2 500 | (€ 1 550 / 2 580)

Verkauft für CHF 7 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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Lot 3047 - Z27 Schweizer Kunst - Freitag 04 Dezember 2009, 14.00 Uhr

ALBERT SEBASTIAN OESCH

(St. Gallen 1893–1920 Appenzell)
Sennen beim Jassen. 1918.
Kreide und Aquarell auf Papier.
Mittig auf dem Tisch monogrammiert und datiert: 1918.
27 x 30 cm.

CHF 1 400 / 1 800 | (€ 1 440 / 1 860)

Verkauft für CHF 4 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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Lot 3054 - Z27 Schweizer Kunst - Freitag 04 Dezember 2009, 14.00 Uhr

ALBERT SEBASTIAN OESCH

(St. Gallen 1893–1920 Appenzell)
Sitzende Frau. 1916.
Pastell und Kreide auf Papier.
Unten rechts signiert: Seb. Oesch. Unten links bezeichnet und datiert: Paris. 1916.
34 x 26 cm.

CHF 1 200 / 1 600 | (€ 1 240 / 1 650)

Verkauft für CHF 4 080 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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Lot 3032 - Z24 Schweizer Kunst - Freitag 20 Juni 2008, 14.00 Uhr

ALBERT SEBASTIAN OESCH

(St. Gallen 1893–1920 Appenzell)
Appenzeller mit Pfeiffe.
Schwarze, rote und blaue Kreide auf Papier.
Unten rechts signiert: S. Oesch.
33 x 26,5 cm.

CHF 1 500 / 2 500 | (€ 1 550 / 2 580)

Verkauft für CHF 1 200 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr

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