Provenienz: Europäischer Privatbestitz. Dieses Gemälde ist ein charakteristisches Werk des niederländischen Malers Cornelisz Joost Droochsloot und lässt sich einem Kanon an Dorfszenen aus seinem künstlerischen Schaffen zuweisen. Der Künstler bietet in diesem Gemälde einen Blick auf die Dorfgemeinschaft, die sich in kleinen Gruppen auf einem hügeligen Platz einfindet und zu beiden Seiten von den Gebäuden des Dorfes flankiert wird, zu der auch eine Dorfkirche zählt. Die Figuren fügen sich tonal in die Umgebung ein, allerdings heben sich einige durch ihre rote Kleidung farblich besonders hervor. Diese Akzente verleihen dem Gemälde Lebendigkeit und unterstreichen das rege Treiben im Dorf, während der blaue Himmel ausgleichend eine gewisse Ruhe suggeriert. Die räumlichen Verhältnisse werden durch perspektivische Verkürzungen ausgedrückt und leiten den Blick des Betrachters bis zum hintersten Winkel des Dorfes, sodass die Aufmerksamkeit auf die Details gelenkt wird. Droochsloots Oeuvre verdeutlicht eine stilistische Nähe zu Pieter Brueghel d. Ä. und Esias van der Velde. Laut Arnold Houbraken waren Droochsloots Dorfansichten zu seinen Lebzeiten so gefragt wie Blumenstilleben. Ab 1623 war der Künstler in der Utrechter St. Lukasgilde verzeichnet, wo er 1623 zum Vorsteher ernannt wurde. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen sein Sohn Cornelis Droochsloot ebenso wie Jacob Duck. Marijke de Kinkelder vom RKD, Den Haag, bestätigt die Eigenhändigkeit anhand einer Fotografie, wofür wir ihr danken.