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Lot 3045 - A184 Gemälde Alter Meister - Freitag, 23. März 2018, 15.00 Uhr

ANTHONIS VAN DYCK

(Antwerpen 1599–1641 London)
Bildnis einer Gräfin.
Öl auf Leinwand.
102 cm Durchmesser (rund).


Gutachten: Dr. Susan J. Barnes, 30.6.2015 (in Kopie vorhanden).

Provenienz:
- wohl durch Erbschaft der Porträtierten an ihre Enkelin Elizabeth, Ehefrau von Philip Stanhope, 2. Graf von Chesterfield (1634-1714).
- Sammlung Sanderstead Court, Surrey.
- Henry Doestch (1839-1894), London.
- Auktion Christie's, London, 24.6.1895, Los 205.
- John Wanamaker (1838-1922), Lindenhurst, Philadelphia, 1904.
- Sammlung Gutzeit, Ontario, 1931.
- Leihgabe Art Gallery of Ontario, 1969.
- Auktion Christie's, New York, 15.4.2008, Los 60.
- Privatsammlung, Madrid.
- Privatsammlung, Liechtenstein.
- Schweizer Privatbesitz.

Literatur:
- Catalogue of the highly important collection of pictures by old masters of Henry Doetsch, Esq., 1895, Nr. 205, S. 59 ("Elizabeth, Duchess of Lennox and Richmond, by Sir Anthony van Dyck").
- Siter, E. C.: Catalogue of the collection of pictures belonging to John Wanamaker at Lindenhurst, 1904, S. 6-7, Nr. 2, Abb. 94 ("Portrait of Elizabeth, Duchess of Richmond, as by Nicolas de Largillière and illustrated as by Anthony van Dyck").
- Barnes, Susan J. / De Poorter, Nora u.a.: Van Dyck. A Complete catalogue of the Paintings, New Haven / London 2004, S. 457 (als Version von Kat. Nr. IV.41, welche durch einen Stich von Lambert Lombart bekannt ist).
- Diaz Padron, Matias / Sanzsalazar, Jahel / Dieguez, Ana: Van Dyck en Espana, Barcelona 2012, Bd. 2, Kat. Nr. 104, S. 665-666.

Das hier angebotene Gemälde war bis vor einigen Jahren lediglich durch einen Stich von Lambert Lombart aus der Serie von Gräfinnen-Porträts nach Anthonis van Dyck bekannt (New Hollstein, Band 4, Nr. 254) und ist 2015 von Dr. Susan J. Barnes im Original untersucht worden, welche die Eigenhändigkeit bestätigt. Das Gemälde, das über mehrere Generationen im Besitz der Familie der Porträtierten blieb, war ursprünglich viereckig (ca. 91,5 x 82 cm) und wurde wahrscheinlich im 18. Jahrhundert zu einem Tondo vergrössert, um ein zusammengehöriges Paar von Familienbildnissen zu ergeben. Ein Porträt des Sohnes der Porträtierten, Charles Dormer, gemalt von Peter Lely, bildete dabei das Gegenstück (Auktion Sotheby's, London, 6.6.2007, Los 8).

Die hier dargestellte Gräfin Anna Sophia Herbert war die Tochter eines der bedeutendsten englischen Auftraggeber Anthonis van Dycks, Sir Philip Herbert, 4. Graf von Pembroke (1584-1650), der am Hof der Könige Jakob I. und Karl I. sehr geschätzt war und eine der vornehmsten Gemäldesammlungen Englands zusammengetragen hatte. Anna Sophia selbst wurde, wie auch ihr Vater, mehrmals von Anthonis van Dyck porträtiert, der seit seiner ersten England-Reise 1620 eng mit dem englischen Hof verbunden war. Van Dyck malte sie erstmals in einem ganzfigurigen Porträt, das sich heute noch in der Familie ihrer Nachfahren befindet (Öl auf Leinwand, 198,1 x 129,5 cm, siehe Barnes, Susan J. / De Poorter, Nora u.a., New Haven / London 2004, Kat. Nr. IV.40, S. 457). In einem weiteren Porträt Anna Sophias und ihres Bruders Philip, das sich heute in der Sammlung Devonshire in Chatsworth befindet, malte van Dyck die Gräfin in derselben Pose wie in dem hier angebotenen Gemälde (siehe Barnes, Susan J. / De Poorter, Nora u.a., ebd., Kat. Nr. IV.41, S. 457). Dr. Susan J. Barnes vermutet dabei, dass unser Gemälde van Dyck als Model für das grössere Doppelporträt diente.

Anna Sophia heiratete Robert Dormer am 27. Februar 1625 und nahm regelmässig an den Maskenspielen Teil, die am Hof der englischen Königin ausgetragen wurden, wie Chloridia (1631), Luminalia (1638) oder Salmacida Spolia (1640). Anna Sophia und Robert besassen ein grosses Landhaus, Ascott House, sowie eines in London, wo ihr Sohn Charles 1632 geboren wurde.

Dr. Susan J. Barnes wird das Gemälde in dem Addendum zum Werkverzeichnis des Künstlers aufnehmen.

CHF 80 000 / 140 000 | (€ 82 470 / 144 330)

Verkauft für CHF 68 900 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr