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Lot 3837 - S16 Moderne & Zeitgenössische Kunst 2 Zwangsversteigerung - Dienstag, 22. Juni 2021, 14.30 Uhr

CLAES OLDENBURG

(Stockholm 1929–lebt und arbeitet in New York)
Tube, auf ihren Inhalt gestützt - Modell. 1982.
Bronze und Stahl, bemalt, mit Latex.
Auf der Plinthe mit dem Monogram, Titel und Datierung: TUBE AUF IHREN INHALT GESTÜTZT MODELL CO. 1982.
94 × 66 × 66 cm.

Provenienz:
- Galerie Schmela, Düsseldorf.
- Pace Gallery, New York.
- The Yoav Harlap Collection, bei obiger Galerie 1994 erworben.
- Christie's, London, Auktion 15. Oktober 2006, Los 105 (S. 28f.).
- Privatbesitz Schweiz, an obiger Auktion erworben.

Literatur: Christie's London: The Yoav Harlap Collection, London, 15.10.2006, S. 28 (mit Farbabb.).

Ausstellungen:
- Tokio 1991, Beyond the frame: American Art 1960 - 1990. Setaya Art Museum, Juli – August (Wanderausstellung).
- New York 1993, Four Rooms and a "Houseball": Pop and the Everyday Object. Guggenheim Museum SoHo, Januar – April.
- Tel Aviv 1995, A passion for the New, New Art in Tel Aviv Collections. Tel Aviv Museum of Art, Oktober 1995 – Januar 1996.

“I am for an art (…) that does something more than sit on its ass in a museum” – Claes Oldenburg

Vom Kleinen, Unbedeutenden zum imposant Monumentalen: die Metamorphose alltäglicher Objekte und Gegenstände in überdimensionale Skulpturen steht seit 1960 im Mittelpunkt der Arbeit Claes Oldenburgs. Als einer der Vorreiter der Konzept- und Pop-Art-Bewegung steht er für Kunst ausserhalb des musealen Kontexts sowie des Kunstbetriebs ein und fordert Zugänglichkeit für die breite Masse. Es entstehen seine soft sculptures: aufblasbare, mit Baumwolle gefüllte, in grelle Farben getauchte Alltagsgegenstände wie Burger, Donuts oder Toiletten. Während der 1970er hingegen prägen kolossale Objekte die Arbeit Oldenburgs und verwirklichen sein Ziel, Kunst ausserhalb geschlossener Räume zu präsentieren.

Das vorliegende, 1982 entstandene Werk ist ein Modell und kennzeichnet ebenso den Abschluss jahrzehntelangen Experimentierens Oldenburgs sowie seine Abkehr von weichen Skulpturen. Denn bereits 1963 spielt er mit dem Gedanken an eine massiven Skulptur einer Tube. Durch die heraustretende Paste – die anschliessend unter der Tube aufgewickelt wird – soll das gesamte Objekt in der Luft gehalten werden. Ein Paradoxon bei diesem Modell stellt die von Oldenburg gefestigte Paste dar. In natura flüssig, wäre diese nicht in der Lage, das Gewicht einer Tube zu stützen. Um dieses delikate Unterfangen zu realisieren, kreiert der Künstler auf diesem Wege eine leicht surreale Skulptur, sozusagen ein neues Produkt, dessen Inhalt nicht nur fest, sondern auch stabil genug ist, seine Hülle zu tragen. Ihre Dimension, einfache Beschaffenheit und der Charakter eines Gebrauchsgegenstandes illustrieren somit treffend Oldenburgs künstlerische Konzept.

CHF 39 500 / 0 | (€ 40 720 / 0)