Provenienz:
- Emmanuel David, Paris, direkt beim Künstler erworben und durch Erbschaft an die nächste Generation.
- Auktion Sotheby's, London, 23.10.2001, Los 284.
- Schweizer Privatsammlung, an obiger Auktion erworben.

Literatur:
Yann le Pichon und Maurice Garnier: Bernard Buffet 1982–1999, Schweiz 2007, Bd. 3, S. 20, Nr. 930 (mit Farbabb.).

Bernard Buffets Darstellung eines Oldsmobile Super 88 gehört in eine Reihe von Werken, welche Automobile zum Thema haben. Fast emblematisch setzt der Künstler den Gebrauchsgegenstand in Szene und erhebt ihn in seiner illustrativen Erscheinung zum Kunstwerk. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung findet sich in der Reduktion auf die wesentlichen Elemente des Fahrzeuges eine überraschende Nähe zur Pop-Art, welche Serialität und Banalität industrieller Erzeugnisse in das Zentrum der Werke stellt. Vor dem Hintergrund, dass Buffet selbst nicht fahren konnte, erscheint die Faszination des „American Dreams“ in seiner reduzierten Form geradezu ironisch. Mit seinem Lebensabschnittspartner Pierre Bergé verband ihn eine Sammelleidenschaft, die weniger von der Liebe zum Motorsport, sondern von der Ästhetik des Produktes getragen war: Zunächst mit Fahrrad und Moped unterwegs, wird das Paar schon früh einen CitroënCV2, einen Jaguar XK120 und einen Rolls-Royce besitzen. Diese Liste allein genügt schon, um sich eine Vorstellung davon machen zu können, welchen Stellenwert diese Serie in Buffets Schaffen und privatem Leben hat. Buffet gelingt es daher eindrücklich, ein Alltagsprodukt mittels künstlerischer Umsetzung aus seinem profanen Bereich zu lösen.