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Lot 3058* - A207 Schweizer Kunst - Freitag, 01. Dezember 2023, 14.00 Uhr

ADOLF DIETRICH

(1877 Berlingen 1957)
Schlafendes Kind. 1935.
Öl auf Holz.
Unten links signiert und datiert: Ad. Dietrich 1935.
36,5 × 52 cm.


Provenienz:
- Galerie Arthur Tooth & Sons Ltd., London, Nr. 190 (verso mit Etikett).
- Sammlung Harry Clifton (Henry Talbot Clifton De Vere), November 1937 direkt bei obiger Galerie erworben.
- Londoner Privatsammlung, 1960 als Hochzeitsgeschenk erhalten.
- Durch Erbfolge an heutige Besitzer.

Ausstellung:
Wohl Wanderausstellung 1937, Les maîtres populaires de la réalité, Zürich, Grenoble, Paris, London, New York.

Adolf Dietrichs Darstellungen von Kindern nehmen mit über 30 liebevoll gestalteten Gemälden eine wesentliche Rolle in Dietrichs umfangreichen Œuvre ein. Sie zeugen von seiner aussergewöhnlichen Gabe, den Alltag in einer eindrucksvollen Art und Weise einzufangen. Christoph Vögele hebt hervor, dass Dietrichs Kinderporträts in der Kategorie der "Naiven Kunst" unvergleichbar sind, sich jedoch in der neusachlichen Malerei mühelos mit Werken renommierter Künstler messen können (Amman und Vögele 1994). Innerhalb der schweizerischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts sind Dietrichs Kinderporträts in ihrer Qualität und emotionalen Tiefe einzigartig, erlauben aber den Vergleich mit Albert Ankers Kinderbildnissen aus dem vorherigen Jahrhundert.

Besonders sind die Gemälde von Dietrich hervorzuheben, auf denen schlafende Kinder dargestellt sind – bisher waren nur zwei Exemplare bekannt (WVZ-Nrn. 25.21 Ernstli, auf dem Küstli schlafend und 32.18 Schlafendes Kind). In diesen Porträts gelingt es ihm, die Ruhe, die kindliche Unschuld und das Gefühl von Geborgenheit einzufangen, was seinen Werken eine zeitlose Qualität verleiht und uns daran erinnert, die schlichte Schönheit des alltäglichen Lebens zu schätzen.

Bei dem hier vorliegenden Gemälde ist Dietrichs Nachbarsmädchen Alma Kern dargestellt. Er gab ihr den Spitznamen "Mausli". Das blonde Mädchen im roten Gewand ist friedlich mit ihrer Puppe am Tisch in seinem Wohnzimmer eingeschlafen. Durch das Fenster im Hintergrund eröffnet sich der Blick in den barocken Nachbarsgarten mit Geranien vor dem Fenster, der dem Bild eine gewisse Tiefe verleiht. Das Porträt wurde um 1935 geschaffen, als sich Adolf Dietrich bereits in der Kunstszene der Schweiz und Deutschland etabliert hatte. Ein Etikett von Arthur Tooth & Sons auf der Rückseite des Gemäldes legt die Vermutung nahe, dass das Gemälde im Rahmen der renommierten Wanderausstellung "Les maîtres populaires de la Réalité" / "Masters of popular painting: modern primitives of Europe and America" in den Jahren 1937/38 präsentiert wurde, in der herausragenden Künstler wie André Bauchant, Camille Bombois, Henri Rousseau, Edward Hicks und vielen anderen gezeigt wurden. Dies trug dazu bei, dass Adolf Dietrich internationalen Ruhm, der über die Grenzen des europäischen Festlands hinausreichte, erlangte.

CHF 60 000 / 90 000 | (€ 61 860 / 92 780)

Verkauft für CHF 87 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr