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Lot 3085* - A154 Gemälde Alter Meister - Freitag, 17. September 2010, 14.30 Uhr

JOHANNES BORMAN

(Den Haag um 1653–1659 Amsterdam)
Früchtestilleben mit Austern und Silberplatte. Um 1655.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: J. Borman f.
61 x 78 cm.


Provenienz: - P. Rosenthal, Berlin um 1928. - Brian Koetser, London 1973. - Auktion L. Spik, Berlin 6.7.1973, Los 249. - Galerie Meissner, Zürich. Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag bezeichnet dieses grosse Stilleben als ein bedeutendes Beispiel aus dem Oeuvres von Johannes Borman, wofür wir ihm danken. Dem Betrachter wird auf einer Steinplatte Delikatessen in realistischer und detaillierter Weise präsentiert, die durch gezielte Lichteffekte in Szene gesetzt werden. So finden sich auf einem Zinnteller, der über die vordere Tischkante ragt und räumliche Tiefe suggeriert, geöffnete Austern, eine Zitronenscheibe, geröstete Kastanien und eine Orange. Links davon liegt ein Messer neben Walnüssen und einem Glaskrug mit Wein. Zur Rechten deckt ein orientalischer Teppich die Tischplatte, auf dem eine halbgeschälte Zitrone liegt sowie ein Brotstück, Weintrauben, eine Kastanie und eine geschlossene Auster. Die Komposition wird durch einen Schmetterling, eine Biene sowie eine kleine Raupe auf dem Traubenzweig belebt. Das Motiv der sich windenden Weinblätter und -Äste ist ein typisches Motiv des Malstils von Johannes Borman und wird besonders in dieser Komposition in qualitätsvoller Weise verdeutlicht. Ein weiteres typisches Motiv von Borman ist die Darstellung eines kleinen Zahnstochers an der Tischkante (hier links im Bild). Der orientalische Teppich findet sich hingegen eher selten bei Borman und könnte von Willem Kalf inspiriert worden sein. Johannes Borman malte vorwiegend Früchtestilleben und einige Blumenstilleben. Aufgrund fehlender datierter Werke ist es schwierig seine stilistische Entwicklung zurückzuverfolgen. Er scheint sich hauptsächlich von Laurens Craen (1620-1665) beeinflusst worden zu sein, der sich ab 1649 in Middelburg aufhielt und wahrscheinlich um 1640 in der Werkstatt von Jan Davidsz. De Heem (1606-1683) tätig war. Dieses Gemälde verdeutlicht den hohen Stellenwert, welche die Stillebenmalerei im Goldenen Zeitalter der Niederlande des 17. Jahrhunderts inne hatte. Die ausgeglichene Komposition und breite Farbpalette zeichnen dieses qualitätsvolles Gemälde besonders aus. Das von oben rechts einfallende Licht verleiht den dargestellten Objekten besondere Plastizität. Die über die Tischkante hinausragenden, dem Betrachter entgegengerichteten Gegenstände, wie der Zinnteller, das Messer und die Zitronenschale, verstärken zusätzlich den Eindruck von räumlicher Tiefe.

CHF 65 000 / 75 000 | (€ 67 010 / 77 320)

Verkauft für CHF 78 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr