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Lot 3063* - A182 Gemälde Alter Meister - Freitag, 22. September 2017, 15.00 Uhr

CLAUDE JOSEPH VERNET

(Avignon 1714–1789 Paris)
Küstenlandschaft bei Marseille im Mondschein. 1754.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts auf dem Holzfass signiert, bezeichnet und datiert: Joseph Vernet f. / massila / 1754.
101 × 138 cm.


Provenienz:
- Privatbesitz Frankreich.
- Von obigem erworben, europäische Privatsammlung.

Literatur:
Émilie Beck Saiello: Entre Paris et Marseille. Quelques réflexions sur les relations du provençal Joseph Vernet avec l'académie phocéenne, in: La diffusion des Lumières en Provence: l’Académie de peinture et de sculpture de Marseille (1753-1793), Publikation in Kürze zu erwarten (Artikel liegt vor).

Mit seinen Hafenansichten erlangte der französische Maler Claude-Joseph Vernet im 18. Jahrhundert grosses Ansehen, und zahlreiche Mitglieder des europäischen Adels gehörten zu seinen Auftraggebern. Geboren in Avignon bereiste er bereits in jungen Jahren Italien, wo er 1734 in Rom ankam und Mitglied der Accademia di San Luca wurde. Zwanzig Jahre später kehrte er nach Frankreich zurück und trat 1753 als Hofmaler in den Dienst König Ludwig XV. Er erhielt den Auftrag, die wichtigsten Militär- und Handelshäfen des Landes malerisch einzufangen, um die Bedeutung Frankreichs als Seemacht zu demonstrieren. Insgesamt sollten 24 Ansichten entstehen, von denen jedoch nur fünfzehn realisiert wurden. Die ersten beiden aus dem Jahre 1754 zeigen Marseille mit der Hafeneinfahrt, heute im Musée du Louvre, und dem Blick auf den Hafen im Musée National de la Marine in Paris (Inv. Nr. 8293 und 8294; siehe Ingerson-Smouse, F.: Jospeh Vernet. Peintre de Marine, Paris 1926, Bd. I, S. 79, Kat Nr. 650 und 568, Abb. 121 und 122.).

Im selben Jahr wie diese beiden Ansichten entstand auch die hier angebotene Küstenlandschaft im Mondschein, die mit „Marsilla“ bezeichnet ist und ebenfalls die Region um Marseille thematisiert. Der Leuchtturm in der Ferne lässt an denjenigen in der Nähe der Burg Saint Jacques in der Hafeneinfahrt denken und der zylindrische Turm und die massive Steinburganlage an das Chateau d’If. Die Komposition greift die für Vernet typischen Elemente auf, wie der herabgesetzte Horizont, das ausgedehnte Himmelspanorama und die bewegte Szenerie im Vordergrund. Zwei unterschiedliche Lichtquellen, die des hellen Weisslichts des Mondes und die der warmen rötlichen Beleuchtung durch das Feuer rechts im Bild, um das Passanten gruppiert sind, beleben die Szenerie eindrücklich und verleihen ihr eine stimmungsvolle Dynamik.

Émilie Beck Saiello, die eine Untersuchung des Originals vorgenommen hat und die Eigenhändigkeit bestätigt, wird dieses Gemälde in obig zitiertem Artikel in Kürze publizieren, worin sie Anregungen zur möglichen Auftraggeberschaft darlegt. Wir danken ihr für die zusätzlichen Informationen.

CHF 280 000 / 350 000 | (€ 288 660 / 360 820)

Verkauft für CHF 264 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr