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Lot 3061 - A188 Gemälde Alter Meister - Freitag, 29. März 2019, 14.00 Uhr

GOTTFRIED VON WEDIG

(1583 Köln 1641)
Grosses Stillleben mit einem gebratenen Huhn, Brot und Zuckerwerk in Prunkgefässen.
Öl auf Holz.
Links auf der Messerklinge monogrammiert: W., darüber mit der Hand der Antwerpener Malergilde.
50,5 x 71,7 cm.


Provenienz:
- Kunsthandlung Salomon Lilian, Amsterdam/Genf, 2009.
- Auktion Dorotheum, Wien, 18.4.2012, Los 564.
- Europäische Privatsammlung.

Literatur:
Grimm, Claus in: Ausst. Kat. Old Masters, Salomon Lilian, Amsterdam 2009, Kat. Nr. 25, S. 74 – 76.

In der für Wedig üblichen Perspektive, aus leichter Aufsicht, sind die Gegenstände dieses Mahlzeitenbildes zusammengetragen. Der mit Wein gefüllte Römer und das Messer gehören zum geläufigen Bildinventar der Malerei Wedigs. Charakteristisch ist auch eine gewisse Kargheit seiner Stillleben. In dieser scheinbar ausschliesslich profanen Darstellung schreibt sich eine religiöse Symbolik ein, die den Betrachtern der damaligen Zeit geläufig war. So sind die meisten Stillleben mit gedecktem Tisch auch als Allegorie des Abendmahls, der Passion oder der Auferstehung zu verstehen. Brot und Wein sind ein Hinweis auf die Eucharistie.

Gottfried von Wedig war der Enkel des Bildnismalers Barthel Bruyn d. J. (1523 – 1610) und der bedeutendste Porträtist des wohlhabenden Patriziats der freien Reichsstadt Köln in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Seine Stillleben wurden im 20. Jahrhundert durch Horst Vey zusammengetragen. Wedig war der erste Maler, der das Genre des Stilllebens in Köln etablierte und vermutlich war er es, der das Werk seiner Zeitgenossen Georg Flegel (1566 – 1638) in Frankfurt sowie Peter Binoit (1590 – 1632) und Isaac Soreau (1604 – 1645) in Hanau prägte.

Während Wedig seine Werke meistens mit GDW monogrammierte, deutet das einfache Monogramm W in Verbindung mit den Antwerpener Händen in dem hier angebotenen Gemälde auf ein Frühwerk des Malers hin. Claus Grimm vermutet in diesem Kontext, dass Wedig in Antwerpen bei Osias Beert (1580 – 1623) studiert haben muss und datiert unser Gemälde um 1600/05 (siehe Grimm 2005, S. 76).

CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)

Verkauft für CHF 16 340 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr