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Lot 3230* - A206 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 22. September 2023, 16.00 Uhr

IVAN KONSTANTINOVICH AIVAZOVSKY

(1817 Feodosija 1900)
Blick auf Venedig mit San Giorgio Maggiore und Gondel. 1851.
Öl auf Leinwand.
Unten links kyrillisch signiert und datiert: Aivazovsky 1851.
99,5 × 142,5 cm.


Provenienz:
- Privatsammlung über mehrere Generationen.
- Auktion MacDougall's London, 25.11.2012, Los 28.
- Privatbesitz.

Literatur:
Gianni Caffiero, Ivan Samarine: Light, Water and Sky. The Paintings of Ivan Aivazovsky, London 2012, S. 100 f.

Blick auf Venedig mit San Giorgio Maggiore und Gondel von Ivan Aivazovsky zählt zu den herausragendsten Gemälden im Werk des Künstlers und präsentiert sich als ein ausserordentliches Beispiel der Virtuosität des Marinemalers. Bereits 1847 wurde der damals erst 30-jährige Aivazovsky zum Professor der Marinemalerei an die renommierte Russische Kunstakademie in St. Petersburg berufen. Vier Jahre später entstand das vorliegende Werk, also zu einem Zeitpunkt, an dem Aivazovsky bereits zu einem der bekanntesten Maler, nicht nur im russischen Zarenreich, sondern auch in allen Teilen des westeuropäischen Kontinents avanciert ist. Die internationale Anerkennung führte Aivazovsky auf ausgedehnte Reisen, die ihn in alle kulturellen Zentren Europas, wie unter anderem nach Berlin, Wien, Rom, Paris und London führten. Insbesondere in Italien weilte Aivazovsky längere Zeit, so auch in Venedig. Das hier angebotene Gemälde zeugt nicht nur vom Aufenthalt Aivazovskys in der Schwimmenden Stadt, es lässt auch ersichtlich werden, weshalb ihm jene Hochachtung zuteil wurde, die er vom zeitgenössischen Kunstpublikum, seinen Künstlerkollegen und dem Zarenhof gleichermassen genoss.

Das grossformatige Gemälde zeigt im Vordergrund eine typisch venezianische Gondel, in der sich ein Liebespaar über das ruhige Wasser der Lagune gleiten lässt. Leicht versetzt im Hintergrund ist die Insel San Giorgio Maggiore mit der gleichnamigen Benediktinerabtei zu erkennen. Diese meisterhaft reduzierte Komposition unterscheidet das hier angebotene Kunstwerk von klassischen Stadtansichten Venedigs und macht dieses Gemälde enorm wirkungsvoll. Durch seinen malerischen Fokus auf Klosterinsel und Gondel im stillen Gewässer vermag es Aivazovsky, ein Gefühl der Ruhe und Harmonie zu erzeugen, welches den Betrachter des Werkes zu sinnlicher Kontemplation anregt. Auch der Farbverlauf im Bild ist meisterhaft ausgeführt, so schafft Aivazovsky, beginnend mit dem tiefen Blau der spiegelglatten Wasseroberfläche im Bildvordergrund, einen weichen Farbübergang gen Himmel, der über rötliche Farbtöne in einem blassen Rosa mündet. Die nur angedeutete Horizontlinie zwischen Wasser und Himmel lässt die Gondel und das Kloster beinahe sphärisch im Bild schweben; einzig die Spiegelungen der Architektur und die ins Wasser getauchte Hand der Dame verweisen auf deren irdische Verankerung.

Dieses Gemälde Aivazovskys gibt sich ganz der romantischen Idee hin. Die anmutige, ins Abendlicht getauchte Abtei sowie das grazile Liebespaar in der Gondel scheinen der Welt entrückt, die virtuose lichtmalerische Ausformulierung der abendlichen Szenerie zeugt von der grossen Kunstfertigkeit des Malers und lässt schnell ersichtlich werden, warum Aivazovsky einer der gefeiertsten Künstler der Romantik war.

CHF 1 000 000 / 1 500 000 | (€ 1 030 930 / 1 546 390)

Verkauft für CHF 1 049 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr