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Lot 3061 - A201 Schweizer Kunst - Freitag, 01. Juli 2022, 13.30 Uhr

FRANÇOIS ÉMILE BARRAUD

(La Chaux–de–Fonds 1899–1934 Genf)
Ginette, nu au bas rose. 1932.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: F. Barraud. –1932.
Verso auf Leinwand betitelt, gewidmet, signiert und datiert: GINETTE. DÉDIÉ À MARIE. F. BARRAUD. 1932.
100,5 × 112,5 cm.


Gutachten:
Dr. Corinne Charles, Genf, 19.5.2022 (www.abecedart.ch).

Provenienz:
- Galerie Moos, Genf, Nr. 4441 (verso Etikett).
- Genfer Privatsammlung, bei der obigen Galerie erworben.
- Seither blieb das Gemälde in der Familie.

Ausstellung:
- Genf 1933, François Barraud, Galerie Moos, Genf, 20.5.–20.6.1933.
- Genf 1935, Exposition commémorative François Barraud, Genf, April, Nr. 54 ("Ginette, nu au bas rose" hat an dieser Auktion den Rekordpreis von CHF 12 000 gemacht – nur zwei von 75 Barrauds Gemälden konnten sich diesem Betrag annähern).
- Genf 1954, François Barraud. Exposition commémorative, 18.9.–21.10.1954, Nr. 75.

Literatur:
Marguerite Genetti: François Barraud. 1899–1934, S. VI.

Das hier angebotene Gemälde nimmt einen besonderen Platz im Werk von François Barraud ein. Es handelt sich um ein Werk aus seiner Reifezeit, als er sich in Genf niedergelassen hatte, nachdem er einen Vertrag mit dem berühmten Galeristen Max Moos unterzeichnet hatte. Der Galerist stellte ihm ein Atelier ausserhalb von Genf zur Verfügung, ebenso wie Leinwände und Farben. Dieses einschneidende Lebensereignis bedeutete das Ende seiner finanziellen Sorgen und führte zu einer stilistischen Veränderung in seinem Œuvre. Helle und leuchtende Farben dominieren im Bild und schaffen eine heitere und besänftigende Atmosphäre. Das hier zum Verkauf stehende Gemälde ist ein hervorragendes Beispiel dafür.

Die junge "Ginette" wird in einer sorgfältig gewählten Inszenierung dargestellt. Sie findet sich auf einem weiteren Gemälde von Barraud wieder, das sich im Aargauer Kunsthaus befindet (Werner Coninx Stiftung, Zürich) und auf einer Zeichnung, deren Verbleib unbekannt ist. Mit der Widmung auf der Rückseite des Gemäldes bekundet François Barraud seine Liebe zu seiner Frau Marie, die sonst Modell für seine Akte stand. Daneben findet sich ein mysteriöser Schriftzug – hierbei handelt es sich um Barrauds Geheimschrift, die nur seine Familie verstehen konnte. Gemäss Corinne Charles bedeutet dieser Schriftzug: "Bas rose et Barraud" und ist ein humorvoller Akt des Künstlers, der hier mit der fast identischen Aussprache von "bas rose (rosa Strümpfe)" und "Barraud" spielt.

CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)

Verkauft für CHF 30 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr