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Lot 3023 - A140 Gemälde Alter Meister - Freitag, 23. März 2007, 15.00 Uhr

JAN MIENSE MOLENAER

(um 1610 Haarlem 1668)
Spielende Kinder.
Öl auf Holz.
D: 28cm (rund).


Provenienz: - The Rt. Hon. C.A.F. Cavendish-Bentinck, England (Aufkleber auf Rückseite). Dennis Weller wird das Gemälde in das in Bearbeitung befindliche Werkverzeichnis zu Jan Miense Molenaer aufnehmen. Dieses reizende Kinderbildnis von Jan Miense Molenaer, dessen Eigenhändigkeit zuerst von Elmer Kolfin aufgrund eines Ektachromes und später durch Dennis Weller ebenfalls anhand eines Ektrachromes unabhängig bestätigt wurde, ist ein wichtiges frühes Gemälde des Malers um 1630. Stilistisch zeigt es die Einflüsse sowohl von Frans Hals (1582 - 1666) als auch von Dirck Hals (1591 - 1656), die beide wohl Molenaers Lehrer gewesen sein sollen. Wie von Weller (Weller, D.: Jan Miense Molenaer. Painter of the Dutch Golden Age, 2002, S. 9/11) erklärt, sind nur wenige Werke aus Molenaers Frühzeit bekannt: So das Gemälde Kinder beim Frühstück (signiert und datiert 1629, 107,9 x 128 cm, vgl. Weller, op. cit. p. 11, fig. 2 ) im Museum Kunsthaus Heylshof in Worms und die Serie der fünf Sinne, davon Gehör und Tastsinn (Öl auf Holz, 31,5 x 21, 6 cm) heute im Phoenix Art Museum, Phoenix sowie weitere in verschiedenen Privatsammlungen (Weller, op.cit., Kat. Nr. 3, mit Abb ). Diese Gemälden zeigen Molenaer's Bestreben, einen eigenen Stil innerhalb der künstlerischen Entwicklungen Haarlems zu etablieren, wobei er mit verschiedenen Formaten und Malstilen experimentiert. Die hier angebotenen spielenden Kinder schliessen an die Reihe der experimentellen Frühwerke an. Molenaer benutzt hier das Format des Tondos, ohne Zweifel in Anlehnung an Frans Hals' Kinderbilder aus den frühen zwanziger Jahren, so wie die lachenden Buben von 1620/5 im Mauritshuis (Slive, S.: Frans Hals, 1969. Nr. 28, Abb. 51) und die beiden Buben einige Jahren später im Museum in Schwerin (Slive, op.cit., Nr. 58 und 59, Abb. 91/2 ). Auch in Anlehnung an Hals benutzt Molenaer ein helles Kolorit und platziert die Kinder gegen einen flachen monochromen Hintergrund. Der lockere Malstil von Hals wird hier ebenfalls eingesetzt, um die Fröhlichkeit und Unkompliziertheit der Szene hervorzuheben. Doch anders als Hals, der seine Kinder wahrscheinlich spontan und für die eigene Freude malte, sind Molenaers's Kinder nicht dem lebenden Model entnommen, sondern entstanden nach der Fantasie. In diesem Sinne gleichen sie eher den Kindern Dirck Hals' in seiner Serie der fünf Sinne, heute im Mauritshuis ( P. Bierboer en M. Sitt, Satire en Vermaak, 2003, Kat. Nr. 18, mit Abb. ). Marina Aarts

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)

Verkauft für CHF 48 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr