Gutachten: Dr. Walther Bernt, München 1966. Provenienz: - Kurt Meissner, Zürich, um 1960. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: Schulz, Wofgang: Aert van der Neer, Doornspijk 2002, S. 286, Nr. 660. Diese Mondscheinlandschaft, die das letzte Mal öffentlich bei Kurt Meissner um 1960 zu sehen war und sich danach mehr als dreissig Jahre in einer Schweizer Privatsammlung befand, kennt W. Schulz leider bis jetzt nur aufgrund eines Photos. Die Frage der Originalität wird durch ihn deshalb mit der gebührenden Vorsicht beantwortet. Er datiert das Gemälde um 1646/8. Nachdem das Gemälde heute wieder entdeckt wurde, lässt sich die Frage nach der Eigenhändigkeit kaum mehr bezweifeln. Die sanfte Tonalität im Himmel, in der die späte Dämmerung in die Mondscheinbeleuchtung übergeht, die Detaillierung der Bäume und Häuser und nicht zuletzt die stilistische Bearbeitung des Gartentores im Vordergrund sind eindeutige Hinweise auf die Autorschaft van der Neers. Die Landschaft schliesst kompositorisch an einige Mondscheinlandschaften im Kabinettformat aus der zweiten Hälfte der 40er Jahre an. Sie kann verglichen werden mit der Landschaft in Jerusalem (Schulz, W.: ebd., Nr. 377, Abb. 122), sowie mit der 1646 datierten Landschaft im Rijksmuseum, Amsterdam (Schulz, W.: ebd., Nr. 250, Abb. 126). Vom Mond beschienene Nachtlandschaften, wie die hier angebotene, gehören zu den wichtigsten Bilderfindungen Aert van der Neers. Es sind Gemälde voller visueller Poesie, in welcher sich die Landschaften in raffiniert umgesetzter Beleuchtung grosszügig und majestätisch präsentieren.