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Lot 1274* - A142 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 20. September 2007, 10.00 Uhr

DEMILUNE-KOMMODE,

Louis XVI, wohl Russland um 1780.
Mahagoni kanneliert und profiliert. Abgerundeter Korpus mit vorstehenden, kannelierten Eckstollen auf gerader Zarge mit markanten Säulenbeinen. Front mit 3 Schubladen, die oberste schmäler. Seitlich je 1 Türe. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Weiss/grau gesprenkelte Marmorplatte. 135x64x94 cm.


Provenienz: Aus einer bedeutenden Pariser Sammlung. Mehrere weitere dekorative und konstruktionstechnische Elemente lassen die Zuschreibung an Russland sinnvoll erscheinen und zeigen zugleich den Einfluss französischer und englischer Entwürfe auf Werke des Zarenhofes. Die Vorbilder dieser Möbel waren sowohl direkte Käufe des Hofes in London und Paris wie auch Käufe der Aristokraten auf Reisen in Westeuropa, aber vor allem auch zeichnerische Vorlagen der berühmtesten Entwerfer der Epoche. Die Kataloge von Delafosse, Neufforge, Percier et Fontaine, Chippendale, Sheraton, Hope, Grossmann, Scheich usw. erfreuten sich grösster Beliebtheit und fnden in der typisch russischen Adaption ihre kongeniale Weiterentwicklung. Diese Kataloge - mit Titeln wie "Receuil de décorations intérieurs", "Journal des Luxus und der Moden", "Magazin für Freunde des guten Geschmacks", "Magazzino di mobili e modelli di mobili di ogni genere" - richteten sich nicht nur an Spezialisten, sondern auch an die potente Käuferschicht, die ihre Wünsche und Vorstellungen von "richesse d'effet" den Ebenisten, Architekten und Entwerfern mitteilten. Dies ist deshalb von grosser Bedeutung, weil sich damit die schier endlos erscheinende Formenvielfalt russischer Hofmöbel erklären lässt - und die Tatsache, dass im ausgehenden 18. Jahrhundert historisch verschiedene Stilrichtungen und Formensprachen in Russland zur gleichen Zeit gefertigt und kombiniert wurden.

CHF 65 000 / 95 000 | (€ 67 010 / 97 940)

Verkauft für CHF 78 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr