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Lot 1720 - A148 Europäisches Porzellan & Keramik - Montag, 23. März 2009, 15.15 Uhr

KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT DEM WAPPEN DER FOSCARI, Meissen, um 1735-40.

Jedes Stück bemalt mit einem bekrönten Wappen der Venezianischen Familie Foscari, getragen von zwei schwebenden Putti über einer umlaufenden Kauffahrteiszene bzw. Parklandschaftsszene mit eleganten Figuren, beide Ränder mit Goldspitzenbordüren, im Fond des Koppchens ein Landschaftsmedaillon mit einer Kauffahrteiszene in Purpur Camaïeu, eisenrote Doppellinienbordüren. Unterglasurblaue Schwertermarken, Dreherzeichen oo im Standring der Untertasse, / und vier Viertelkreise im Standring des Koppchens, drei Punkte als Goldmarke. Vergoldung etwas berieben. Die Bemalung des Wappens auf dem Koppchen minimal retouchiert.


Provenienz: Privatsammlung, Zürich. Zu den Wappenservicen Meissens bei Dieter Hoffmeister, Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts, Hamburg 1999, Nr. 330. Vgl. Christie's London, A Highly Important Private Collection of Meissen, 11. Dezember 2007, Lot 110. Die Foscari waren eine bedeutende Patrizierfamilie der Republik Venedig. Der Doge Francesco Foscari (1373-1457), der am längsten amtierende Doge (1423-1457) der Seerepublik, gilt als der bedeutendste Vertreter des Geschlechts. Unter seiner Regierung expandierte Venedig territorial, befand sich aber auch fast dauerhaft im Kriegszustand, was Unsummen Geldes verschlang. Sein Sohn und einziger Nachkomme Jacopo Foscari wurde wegen unangemessener Inanspruchnahme von Privilegien aufgrund der Stellung seines Vaters nach Kreta verbannt; er und sein Vater sind Hauptfiguren des Schauspiels The Two Foscari (1821, ‚Die beiden Foscari‘) von Lord Byron und der darauf basierenden Oper I due Foscari (1844) von Giuseppe Verdi. In der späteren Geschichte Venedigs traten aus der Familie der Geistliche und kirchliche Richter Piero Foscari im 15. Jahrhundert, der Botschafter und Gelehrte Francesco Foscari (1704-1794) und ein weiterer Piero Foscari (1865-1923), der als Kapitän der italienischen Marine an einer Ostafrika-Expepedition beteiligt und faschistischer Abgeordneter im italienischen Senat war, in den Vordergrund. Nach einem Gebäude der Familie nennt sich die Universität Venedig Università Ca’Foscari di Venezia, die Brüder Nicolò und Luigi Foscari ließen im 16. Jahrhundert für die Familie von Andrea Palladio die Villa Foscari am Brenta-Kanal erbauen. Volker Reinhardt: Die großen Familien Italiens, Stuttgart, 1992.

CHF 5 000 / 8 000 | (€ 5 150 / 8 250)

Verkauft für CHF 12 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr