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Lot 1257* - A166 Möbel & Skulpturen - Donnerstag, 19. September 2013, 10.00 Uhr

RUNDE JARDINIERE,

Empire, J. KLINCKERFUSS (Johannes Klinckerfuss, 1770-1883) zuzuschreiben, Berlin um 1810.
Mahagoni und -wurzelmaser geflammt. Randgefasster Schalenkörper mit vorstehendem Ring auf feinem Bronze-Balusterschaft mit eingezogenem Viersockel auf gequetschten Kugelfüssen mit Rollen. Feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von antikisierenden Szenen und Vasen, Akanthusblättern und Zierfries. D 63 cm. H 91 cm.


Provenienz: Aus einer französischen Sammlung. Expertisiert durch das Cabinet Dillée, Guillaume Dillée / Simon Pierre Etienne, Paris 2013. Die hier angebotene Jardinière offenbart die eigenwillige und sehr originelle Formensprache des J. Klinckerfuss mit dem markanten, ausserordentlich fein gestalteten Bronzebalusterschaft; eine ähnliche Jardinière ist abgebildet in: W. Wiese, Johannes Klinckerfuss (1770-1831), Sigmaringen 1994; S. 354 (Abb. 43). Weitere ähnliche Beispiele sind bekannt: Eine solche Jardinière wurde bei Christie's London am 8.7.2010 (Katalognr. 96), eine weitere bei Christie's Paris am 13.4.2010 (Katalognr. 267), eine dritte, ehemals Teil der Sammlungen D. Brunet, bei Couturier-Nicolay Paris, am 15.2.1978 (Katalognr. 99) verkauft. Ein nahezu identisches Paar ist abgebildet auf einem Gemälde von A.L. Garneray (Ambroise Louis Garneray, 1783 Paris 1857), welches den Salon der Duchesse de Berry im Pavillon Marsan zeigt. J. Klinckerfuss war wohl einer der wichtigsten deutschen Ebenisten des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts und wurde von seinem Vater Hartmann Gürtler (1753-1812) ausgebildet, bevor er in der Werkstatt von David Roentgen in Neuwied 1789 seine Ausbildung abschloss. Roentgen war so beeindruckt von den Fähigkeiten seines Protégés, dass er ihn in seinem neuen Atelier in St. Petersburg einstellen wollte, was allerdings nie zustande kam. Klinckerfuss wurde schnell für seine ausserordentliche Handwerkskunst und Kreativität bekannt; Roentgen empfiel ihn weiter, und so gelangte Klinckerfuss an den Bayreuther Hof des Herzogs Friedrich Eugen von Württemberg, wo er für die Einrichtung des Schlosses Fantaisie verantwortlich war. 1795 arbeitete er in der herzoglichen Kabinettschreinerei des Stuttgarter Hofs und wurde Kabinettebenist des Herzogs Friedrich II. von Württemberg (der später der erste König von Württemberg wurde). 1812 eröffnete Klinckerfuss eine eigene Werkstatt in Stuttgart, wo er zahlreiche Werke im damals beliebten Empire-Stil fertigte. Viele davon befinden sich heute noch in den Schlössern von Weil, Ludwigsburg und Rosenstein. Lit.: G. Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels - Klassizismus, Historismus, Jugendstil, München 1973; III, S. 67 (biogr. Angaben).

CHF 70 000 / 90 000 | (€ 72 160 / 92 780)

Verkauft für CHF 84 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr