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Lot 3483* - A181 PostWar & Contemporary - Samstag, 01. Juli 2017, 13.30 Uhr

NIKLAUS HASENBÖHLER

(1937 Basel 1994)
Hölle. 1988.
Öl und Kohle auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert und datiert: N.H. 88.
197 x 132 cm.


Provenienz:
- Galerie Carzaniga & Uecker, Basel.
- Bei obiger Galerie 1999 erworben, seitdem Schweizer Firmensammlung.

Literatur: Hasenböhler-Dill, Doris/Hasenböhler, Serge/Hasenböhler, Niklaus: Niklaus Hasenböhler: 1937-1994: Das Gesamtwerk. Basel 1997, Nr. 337.

Der gebürtige Schweizer Niklaus Hasenböhler setzt sich mit einer Vielzahl an Sujets auseinander, die in ihrer Gesamtheit eine zur zivilisiert-kultivierten Gesellschaft kontrastierende Bildwelt schaffen. Prostitution und Schlachtung sind darin wiederkehrende Motive, deren gemeinsamer Nenner eine Ikonographie des Fleischig-animalischen ist. Ergänzt durch zeitlose Vanitas Symbole und maskierte Gestalten, birgt Niklaus Hasenböhlers Malerei auch eine Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit und der Welt als Schaubühne.

Die beiden hier angebotenen Werke sind beispielhafte Ausschnitte jener Themen. In „Hölle“ von 1988 hängt ein halb-tierisch, halb-menschliches Wesen von der Decke eines sich nach hinten verengenden Raumes. Die von Grautönen dominierte Komposition wird von einzelnen roten und rosafarbenen Akzenten durchbrochen, deren teils geträufelte Linienführung den flächendeckenden Charakter des Hintergrundes aufweicht.

Das zweite, unbetitelte Werk (Lot 3482) schafft Niklaus Hasenböhler 1980 in Paris, wo er seit 1977 ein Atelier mietet, das er mehrere Wochen im Jahr nutzt. Die auf den Betrachter zuschreitende Figur könnte demnach ein Selbstporträt sein. Das schemenhafte Gesicht entzieht sich jedoch einer genauen Deutung und hinterlässt vielmehr den Eindruck eines undefinierten Individuums inmitten des Großstadttrubels.

Beiden technisch und motivisch unterschiedlichen Werken ist jedoch ein künstlerisch widersprüchlicher Ausdruck gemein, der sie expressiv und verhalten zugleich erscheinen lässt. Eben diese Diskrepanz verleitet zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit seinen Bildwelten, die sich einer eindeutigen Erschließung entziehen.

CHF 2 500 / 3 500 | (€ 2 580 / 3 610)

Verkauft für CHF 4 125 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr