Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3458 - A203 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 01. Dezember 2022, 14.00 Uhr

RÉMY ZAUGG

(Courgenay 1943–2005 Basel)
MÜDES BILD MÜDE. 1986/87.
Lack auf Leinwand.
Verso mit Richtungspfeil.
52 × 38 cm.


Provenienz:
- Galerie Gisèle Linder, Basel.
- Bei obiger Galerie 1997 erworben, Privatsammlung Schweiz.
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, Privatsammlung Schweiz.

Das vorliegende Werk dient beispielhaft für den Versuch Remy Zauggs, Malerei in Sprache zu übersetzen. Auf pastoser Malerei im Farbton weisslicher Grundierung treten die drei Worte MÜDES BILD MÜDE hervor. Hierbei greift er auf eine schlichte Schrift ohne Ornament zurück. Die Beschaffenheit der drei Worte spiegelt ein derartiges Mass an Klarheit und Präzision wider, dass man sie zunächst für einen Siebdruck halten könnte. Tatsächlich setzt sich Zaugg seit den 70ern intensiv mit diesem Druckverfahren auseinander, empfindet es sogar als zeitgemässe Alternative zur Malerei. Auf der Suche nach einer neuen Form der Monochromie entstehen unter anderem einfarbig übermalte Bilder, zunächst in immaterialisierendem Hellblau. Später sollen kräftige Farbkontraste ihren Weg auf Zauggs Leinwände finden.

In unserem Werk beschränkt sich der Künstler jedoch auf die verschiedenen Wirkungsweisen des Weisstons, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der mit einem Pinselstrich gemalte Untergrund hat mit der beinahe unbefleckten Oberfläche der vermeintlich gedruckten Worte wenig gemein. Einzig die Farbe verhilft dem Werk zu einer Einheit, lässt den Betrachter bis zum Schluss immer wieder seine Wahrnehmung hinterfragen und stellt auf diese Weise ein eindrucksvolles Beispiel Zauggs konzeptioneller Kritik an der menschlichen Rezeption dar.

CHF 7 000 / 9 000 | (€ 7 220 / 9 280)

Verkauft für CHF 14 940 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr