Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 1136* - A145 Möbel, Porzellan & Dekoration - Montag, 19. Mai 2008, 10.00 Uhr

FOLGE VON 4 LACKTÜREN,

Louis XV, die Bemalung J.B. PILLEMENT (Jean-Baptiste Pillement, 1728 Lyon 1808) zuzuschreiben, Paris um 1760.
Holz fein beschnitzt und moulüriert sowie allseitig gelackt; auf rotem Fond ausserordentlich feine Pagoden- und Landschaftsdarstellungen mit Figurenstaffage in zarten Goldtönen. Rechteckige Türflügel mit profilierten, geschweift ausgeschnittenen Türfüllungen. Verso ebenfalls gefasst. Messingknöpfe. Fassung restauriert. H 245 cm, B je 63 cm.


Provenienz: - Ehemals Bestand der Sammlungen des Château de Champlâtreux, Frankreich. - Fischer-Böhler, München. - Aus einer bedeutenden deutschen Privatsammlung. Feine, sehr seltene Folge von hoher Qualität. Château de Champlâtreux wird im frühen 15. Jahrhundert erstmals erwähnt. Das Gut in der Nähe von Chantilly wurde 1515 errichtet und 1614 von der Familie Molé erworben, die zu den wichtigsten und einflussreichsten Familien Frankreichs gehörte und das Anwesen während mehrer Jahrzehnte vergrösserte. Mitte des 18. Jahrhunderts erhielt Champlâtreux sein heutiges, klassizistisches Gesicht; sein damaliger Besitzer, Jean-Baptiste Molé, Präsident des Parlamentes von Paris liess das Schloss vom berühmten Architekten Chevotet umbauen. Heute ist das Schloss mit seinem riesigen Park, den opulenten Gemächern und dem beeindruckenden Vorplatz Drehort vieler grosser Filme. J.B. Pillement war ein französischer Maler und Graphiker, der vor allem für seine sog. "Chinoiserien" berühmt wurde. Seine Karriere ist international und aussergewöhnlich. Erst arbeitete er als Zeichner für die Pariser Gobelin-Manufaktur, danach in Lissabon und Queluz sowie für den niederländischen Botschafter und Kunstsammler Jan Gildemeester. Darauf verbrachte Pillment acht Jahre in England, wo er als einer der einflussreichsten Designer der Chinoiserie tätig war; die Zeichnungen und Vorlagen in seinem Buch "A new book of Chinese Ornaments" aus dem Jahr 1755 fanden bei der Herstellung unzähliger Porzellanfiguren, Pavillons, Stoffen und anderen Kunsterzeugnissen Verwendung. In den Jahren 1758, 1759 und 1770 veröffentlichte er 7 weitere Entwurfs- und Vorlagenbücher. Nach England besuchte Pillement Wien, 1765 reiste er nach Polen, um dort für Stanislaus II. an der Dekoration von Schloss Ujazdowski mitzuarbeiten. Auch in St. Petersburg, Mailand, Rom und Venedig war Pillement erfolgreich; in Paris war er für Königin Marie Antoinette am Petit Trianon beschäftigt. Die letzten Lebensjahre verbrachte Pillment in Lyon, wo er Entwürfe für die Seidenindustrie fertigte. Lit.: Thieme/Becker, Leipzig 1999; 27/28, S. 42 (biogr. Angaben). M. Smith-Gordon, Pillement, New York 2004. Ibid, The influence of Jean Pillement on french and english decorative arts.

CHF 50 000 / 80 000 | (€ 51 550 / 82 470)

Verkauft für CHF 78 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr