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Lot 3651* - Z24 PostWar & Contemporary - Montag, 30. Juni 2008, 14.00 Uhr

ANSELM KIEFER

(Donaueschingen 1945–lebt und arbeitet u.a. in Paris)
Landschaft bei Buchen. 1971.
Aquarell und Deckweiss auf Papier.
Verso signiert und datiert: Anselm Kiefer 71.
24 x 34 cm.


Provenienz: >R< - Vom Künstler direkt erworben.>R<- Deutsche Privatsammlung.>R< >R< 1971 lässt Anselm Kiefer Karlsruhe hinter sich und zieht mit seiner jungen Familie in die Abgeschiedenheit des Odenwalds. Sein neues Atelier findet er in dem ehemaligen Schulhaus von Walldürn-Hornbach. Aus der eindrücklichen Umgebung dieser deutschen Mittelgebirgslandschaft gewinnt Kiefer neue künstlerische Impulse. Es entstehen Landschaftsstudien in den für Kiefer charakteristischen erdigen Farbtönen. Sie besitzen bereits die ganze Dichte und Intensität seiner späteren Landschaftsmalerei, die Gudrun Inboden folgendermassen charakterisiert: "(…) Erde und Himmel bilden die Protagonisten; der Horizont sorgt für die Verteilung der Rollen. Dennoch geschieht nichts. Die Sturzäcker liegen brach; der Himmel ist weit zurück-, fast aus ganz aus den Bildern hinausgedrängt. (…) Die unendlich weit, am Ende der der auf sie zufluchtenden Ackerfurchen liegenden Horizonte führen doch nicht hinüber in die Atmosphäre des Unendlichen. Sie sind die Grenze zwischen Himmel und Erde: Statt die Nähe mit der Ferne zu verschmelzen, scheiden sie das Unten vom Oben. (…)" Inboden bezeichnet Kiefers Landschaften als "kosmische" und meint: "(...) Sie sind darin ohne Vorläufer in der abendländischen Kunstgeschichte und allenfalls vorgegeben in mittelalterlichen Schöpfungsbildern, welche die Erschaffung der Welt gemäss dem Wortlaut der Genesis als einen kosmogonischen Akt der Scheidung vorstellen. (...)" (Gudrun Inboden, Exodus aus der historischen Zeit, in: Anselm Kiefer, Katalog der Ausstellung in der Galerie Paul Maenz, Köln, 11. März - 19. April 1986, Paul Maenz & Gerd de Vries (Hrsg.) , mit einem Essay von Gudrun Inboden, Köln: Galerie Paul Maenz, 1986.) >RR< >R< Und doch würde eine solche retrospektivische Betrachtung seiner Landschaften zu kurz greifen. Denn so vertraut sie dem heutigen Betrachter erscheinen mögen, so wenig selbstverständlich waren sie damals für einen Künstler, der die berühmten "68er" als Student erlebte. "Landschaftsmalerei galt damals als antiquiert, nicht zeitgemäss. Alle haben Pop Art gemacht, aber keiner Landschaftsmalerei", erinnert sich die Künstlerin Christa Heck, die sich selbst bereits während ihrer Akademiezeit der Landschaft widmete, an die gemeinsamen Studienjahre mit Anselm Kiefer Ende der 1960er unter Prof. Dreher in Freiburg. Revolutionär antiquiert und gegen den Strom schwimmend - so fand Anselm Kiefer damals seinen Weg in die Landschaft des Odenwalds.

CHF 18 000 / 30 000 | (€ 18 560 / 30 930)

Verkauft für CHF 54 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr