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Lot 1180* - A166 Möbel & Skulpturen - Donnerstag, 19. September 2013, 10.00 Uhr

KLEINER SCHREIBTISCH,

Louis XVI, sign. A. WEISWEILER (Adam Weisweiler, Meister 1778), Paris um 1785.
Thuya-Wurzelmaser und Ebenholz gefriest sowie mit Filets und Reserven eingelegt. Rechteckiges, vorstehendes und in feinem Bronzestab gefasstes Blatt auf gerader Zarge mit sich nach unten verjüngenden, oktogonalen Beinen auf Rollen. Front mit 1 Schublade, inwendig mit Leder bezogenem Tablar sowie 3 Kompartimenten für das Schreibzeug. Mit Inhalt. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 65x46x74 cm.


Provenienz: Aus einer europäischen Sammlung. Zwei nahezu identische, kleine Bureau-Plats waren Teil der Sammlungen Geffroy sowie der Galerie Aaron in Paris. Die auffälligen Beine "en gaine à facettes" sind typisch für das Oeuvre von A. Weisweiler und finden sich in identischer Weise an einer "table servante, heute Teil der Sammlungen des Musée Nissim de Camondo in Paris und abgebildet in: N.Gasc / G. Mabille, Le musée Nissim de Camondo, Paris 1990; S. 40. Der hier angebotene Tisch ist typisch für die Formensprache der Jahre 1785/90, stark beeinflusst von der "sobriété" der englischen Möbel jener Epoche. Zugleich offenbart er den Einfluss des wichtigsten "marchand mercier" des ausgehenden 18. Jahrhunderts, D. Daguerre (Dominique Daguerre, gest. 1796), der mit den bedeutendsten Ebenisten der Epoche, M. Carlin und A. Weisweiler zusammenarbeitete. A. Weisweiler ist neben J.H. Riesener (1734-1806) der wohl bedeutendste Ebenist der Louis-XVI-Epoche. Seine Handwerkskunst erlernte er im Atelier von D. Roentgen in Neuwied, ehe er sich, wie viele seiner deutschen Kollegen, in Paris niederliess. Schon bald nach Erlangung der Meisterwürde 1778 belieferte A. Weisweiler den Hochadel der französischen Metropole und Marie-Antoinette, die eine Vielzahl von Luxusmöbeln in Auftrag gab. Leichtigkeit, vollendete Proportionen, perfekte Konstruktion und die Verwendung von Kuba-Mahagoni für die feinen Furniere gehörten zu seinen Markenzeichen. Von grosser Bedeutung war A. Weisweilers Zusammenarbeit mit dem "marchand-mercier" D. Daguerre, der ihm zahlreiche Aufträge beschaffte. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 863-874 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 623-626 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 475/476 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 389-403 (biogr. Angaben).

CHF 24 000 / 36 000 | (€ 24 740 / 37 110)

Verkauft für CHF 72 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr