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Lot 1062 - A176 Möbel, Porzellan & Dekoration - Mittwoch, 23. März 2016, 10.00 Uhr

KOMMODE,

Louis XV, Werkstatt des M. FUNK (Mathäus Funk, 1697-1783), Bern um 1755.
Nussbaum und -wurzelmaser gefriest sowie mit feinen Reserven eingelegt. Geschweifter, trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte Front mit 2 messingtraversierten Schubladen. Ausserordentlich feine, vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Die Schubladen inwendig mit rosa Seide bezogen. Profilierte "Marbre d'Oberhasli"-Platte.
102x60x89 cm.


Provenienz: Aus einer Schweizer Sammlung.

Nahezu identische Kommoden von M. Funk sind abgebildet in: H. von Fischer, Fonck à Berne, Bern 2001; S. 99-104.

M. Funk entstammte einer Familie aus Frankfurt, die sich 1706 in Bern niedergelassen hatte. Seine Ausbildung als Ebenist genoss er in Frankfurt und Paris. Zusammen mit anderen Familienmitgliedern, Johann Friedrich - Bildhauer und -schnitzer - und Daniel Beat Ludwig - Uhrmacher -, führte Mathäus Funk eine florierende Werkstatt in Bern, die im deutschsprachigen Raum für herausragende Werke bekannt war und nicht nur Einzelstücke, sondern auch ganze Hauseinrichtungen lieferte. Funks Notorietät lässt sich auch daran erkennen, dass in seiner Werkstatt Gesellen aus verschiedenen Regionen des deutschen Reiches und aus Schweden arbeiteten. Der Einfluss der französischen Ebenisten auf die Arbeit von M. Funk lässt sich am hier angebotenen Möbel sehr schön aufzeigen - an der elegant geschweiften Form, der markanten Zarge, den hohen, feingliedrigen Beinen, am ausserordentlich akkuraten Furnier mit der geschickt kontrastierenden Maserdekoration und an den feinen Bronzebeschlägen. Letztere finden sich beispielsweise an Lackmöbeln von P. Roussel (Pierre Roussel, Meister 1745) und an Lackkommoden von M. Criaerd (Mathieu Criaerd, Meister 1738). Eine sehr bedeutende Lackkommode von Criaerd mit identischen Bronzen war Bestand der Sammlung Rossi in Turin und wurde bei Sotheby's London am 8.3.1999 verkauft (Katalognr. 727).

Lit.: H. von Fischer, Die Kunsthandwerker-Familie Funk im 18. Jahrhundert, Bern 1961. Ibid., Fonck.a.Berne, Bern 2001; biogr. Angaben sowie S. 97 (Abb. 156, eine identische Kommode). Ibid., Fonck à Berne, Bern 2001; S. 96-99 (mit Abb. analoger Kommoden mit der charakteristischen Bronzeornamentik).

CHF 25 000 / 45 000 | (€ 25 770 / 46 390)

Verkauft für CHF 42 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr