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Lot 3420* - Z39 PostWar & Contemporary - Samstag, 05. Dezember 2015, 14.00 Uhr

FRITZ WINTER

geb. 1905
Schwarzer Wind. 1958.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: Winter 58.
97 x 131 cm.


Provenienz: - Galerie Gaussling, Ahlen. - Dort vom heutigen Besitzer erworben; seitdem Privatbesitz Deutschland. Ausstellung: Mailand 1958, Premio Marzotto. Wanderausstellung Mailand, Valdagno, München, Paris (mit Abb.) (verso mit dem Etikett). Literatur: Lohberg, Gabriele: Fritz Winter. Leben und Werk, München 1986, Nr. 2169. Das Gemälde "Schwarzer Wind" ist ein herausragendes Beispiel für Fritz Winters veränderte Formgestaltung nach dem Umbruch von der leichten, spielerischen Linie zur statischen, geschlossenen Bildstruktur. Wo zuvor noch die gestisch-impulsive Lineatur vorherrscht, bildet sich nun eine statischere Form heraus. Der Pinsel wird gegen den Spachtel eingetauscht, der es Winter erlaubt, kompakte, im Raum schwebende Farb- und Formeinheiten zu schaffen. In "Schwarzer Wind" bildet sich aus den quadratischen, ineinander verschränkten Farbflächen ein dynamischer Strudel, der vor dem hellgrauen Untergrund zu schweben, zu wirbeln, scheint. Der Untergrund weicht zurück, während die darüber angelegte Farbstruktur eine eigene Dynamik entwickelt. Die leuchtenden Farbelemente in Rot und Grün, die sich von den Schwarz- und Grautönen abheben, sowie das strukturierte Lineament weisen auf seine neuartige Bildauffassung hin: "Alles Formelhafte einer Geste fällt fort, der Ausdruck wird heiter, frei und gelöst. Nie zuvor gab sich Winter einem derart unbelasteten Farb- und Formbilden hin" (Gabriele Lohberg, in: Fritz Winter Leben und Werk, München 1986, S. 85). Seit seiner Studienzeit am Bauhaus in Dessau, wo er zwischen 1927 und 1930 unter Paul Klee, Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer und Josef Albers lernt, setzt Winter sich für die Freiheit der Malerei ein, losgelöst von funktionalen und mimetischen Ansprüchen. Einen Höhepunkt findet sein Engagement für das Verständnis von und für Abstrakte Kunst in der Mitbegründung der Gruppe ZEN 49 in München gemeinsam mit Rupprecht Geiger, Willi Baumeister und Brigitte Matschinsky-Denninghoff u.a. Es ist sein grosses persönliches Anliegen, die Freiheit von Form und Farbe zu proklamieren, die Entstehung der Struktur aus dem Malvorgang heraus als autonomes Gebilde zu etablieren.

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)

Verkauft für CHF 42 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr