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Lot 3468 - Z39 PostWar & Contemporary - Samstag, 05. Dezember 2015, 14.00 Uhr

IMI KNOEBEL

geb. 1940
DIN XIII A1-A4. 1994.
Acryl auf Holz mit Aluminium.
Eines verso signiert und datiert: Imi 94, sowie mit dem Titel und der jeweiligen Nummerierung auf dem Etikett: DIN XIII A und A1 - A4.
Je 18,6 x 14,3 x 8 cm (4-teilig).


Das Werk ist im in Vorbereitung befindlichen Werkverzeichnis unter der Nr.: 1994/045-20, erfasst. Provenienz: Vom heutigen Besitzer 1995 in der Galerie Haus am Pelikan, St. Gallen, erworben; seitdem Privatbesitz Schweiz. Imi Knoebel gehört zu den wenigen und einflussreichsten Minimalisten der deutschen Nachkriegskunst. Sein Gesamtoeuvre besticht durch einen unglaublichen Variantenreichtum und Experimentierfreude auf der Suche nach dem absoluten Bild. Er steht damit in einer langen Tradition von Malern des 20. Jahrhunderts, die sich der gegenstandslosen Malerei und der Gestaltung der Leere verpflichtet haben. Den Beginn macht 1915 Kasimir Malewitsch mit dem "Schwarzen Quadrat", der "versuchte in seinen Bildern einen höheren Bewusstseinszustand, ein Gefühl, eine Erfahrung auszudrücken, welches zu einem Moment des Sehens der Existenz führt" (zit. Marie-Amélie zu Salm-Salm, in: Ausst.Kat. Imi Knoebel. Werke 1966-2014, Kunstmuseum Wolfsburg, 26.10.2014 - 15.02.2015, S. 243); ausgehend vom Suprematismus beginnt Knoebel in den 1960er Jahren durch zahlreiche Zeichnungen die Linie zu erkunden. Piet Mondriaan wäre als zweiter Einfluss zu nennen, denn seine abstrakten Werke zeichnen sich zum einen durch die absolute Beschränkung auf Primärfarben sowie Schwarz und Weiss aus, und zum anderen durch die Gestaltung der Leere. Bei Imi Knoebel kommt in den 1970er Jahren die Entdeckung der Farbe hinzu, ebenfalls mit dem Fokus auf die Primärfarben. Als dritter wichtiger Einfluss kommt Barnett Newman hinzu, der zusätzlich zur Abstraktion und der Farbwahl, durch die Monumentalität seinen Werken einen skulpturalen Charakter verleiht. Auch Knoebel lotet die Möglichkeiten der Dreidimensionalität aus, so dass er "konzeptuelle Grenzgänge zwischen Bild, Skulptur und Installation" erschafft (zit. Henning Schaper, in: ebenda, S. 8). Das vorliegende Werk gehört zu der Werkreihe "DIN", die Knoebel 1994/1995 gestaltet. Eindrucksvoll verbindet der Künstler hier die verschiedenen Aspekte seiner Kunst: die einzelnen Bilder haben durch ihre Tiefe einen skulpturalen Charakter und durch die Kombination von vier Einzelwerken, die als ein Werk ausgestellt werden, formen sie sich zu einer Installation. Bei den Farben greift er auf Weiss und die Primärfarben Blau, Rot und Gelb zurück, die er in unterschiedlicher Weise, aber immer nach demselben Konzept, kombiniert. "Die Arbeiten von Imi Knoebel, kein Zweifel, sind wahre Exerzitien der Farbe und der Form. Es geht um beide, Farbe und Form, miteinander, gegeneinander. Einerseits, um mit der Form zu beginnen, die strengen, geometrischen, andererseits die freien; scharfen Kanten stehen weiche Konturen gegenüber. Auf lyrische, quasi anarchistische Ausgelassenheit folgt ein Moment der Askese, des Rückgriffs oder Rückzugs auf das Rechteck" (zit. Lucien Kaiser, in: ebenda, S. 137).

CHF 25 000 / 35 000 | (€ 25 770 / 36 080)

Verkauft für CHF 34 100 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr