Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3216* - A162 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 21. September 2012, 17.00 Uhr

CARL SPITZWEG

(1808 München 1885)
Der Landpfarrer mit dem Brevier - Der Brevierbeter. Um 1848/50.
Öl auf Holz.
19,1 x 13 cm.


Provenienz: Europäischer Privatbesitz. Literatur: -Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg. Der Brevierbeter. Dokumentation, R.f.v.u.a.K., Starnberg-München 1989, S. 10-21, Bayer. Staatsbibl. München, Inv.-Nr. Ana 656 SW 30. -Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg. Der Brevierbeter II. Dokumentation, R.f.v.u.a.K., Starnberg-München 2000, S. 22 f., Text und Abb., Bayer. Staatsbibl. München, Inv.-Nr. Ana 656 SW 165. -Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg, Verzeichnis der Werke, Gemälde und Aquarelle, Belser Verlag, Stuttgart 2002, S. 160, Nr. 184. Gutachten: Prof. Siegfried Wichmann, 25.7.1994 (gebundene Fassung). Diese Darstellung des Landpfarrers greift die Physionomie des Murnauer Pfarrers auf, bei dem Spitzweg im Jahre 1836 auf Grund der Cholera-Epidemie in München verweilte. Er hält in seiner rechten Hand das geöffnete Brevier, ein Andachtsbuch für die vorgeschriebenen Gebetszeiten, während er durch eine idyllische, abendliche Landschaft spaziert. Erstaunt nimmt der Pfarrer die reizvolle Gestalt eines jungen Mädchens am linken Bildrand wahr, die ihn von seiner Lektüre abzulenken scheint. Dieses Aufeinandertreffen macht die Gegenwärtigkeit der weltlichen Sünde deutlich, die den Geistlichen auf seinem Weg begleitet und ihn auf die Probe stellt. Im Jahre 1838 fertigte Spitzweg eine Version des Brevierbeters an, heute in New Yorker Privatbesitz, welche in ihrer Komposition starke Übereinstimmung mit dem von uns angebotenen Werk aufweist. Allerdings ist an der Stelle des Mädchens ein schlichter Holzpfahl abgebildet, was die Thematik der weltlichen Verlockung deutlich abmildert. Diese Arbeit ist skizzenhafter ausgeführt als unsere Tafel und lässt daher den Schluss zu, dass es sich bei unserer Version um eine thematische und malerische Erweiterung der New Yorker Variante handelt (Wichmann, 2002, S. 160, Nr. 183). Besonders bemerkenswert ist die Wahl des Maluntergrundes, die Spitzwegs Leidenschaft für kubanische Zigarren offenbart, denn hierbei handelt es sich um ein Zigarrenholzbrettchen, welches im Streiflicht den Brandstempel der Zigarrenmarke kenntlich macht.

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)

Verkauft für CHF 43 200 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr