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Lot 1176* - A172 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 26. März 2015, 13.30 Uhr

GUERIDON "VIDE-POCHE",

Louis XVI, M. CARLIN (Martin Carlin, Meister 1766) zuzuschreiben, Paris um 1785.
Zitronenholz, Amarant und diverse Fruchthölzer gefriest sowie fein eingelegt mit Rautenmuster, Filets, Rosetten und Zierfries. Markant abgerundetes, vertieftes und in der Front abklappbares Blatt auf durchbrochenen, durch ovales Tablar verbundenen Wangenstützen mit Jochsfüssen auf Rollen. Restaurationen. 74x34x74 cm.


Provenienz: Aus einer französischen Sammlung. Das hier angebotene Guéridon ist abgebildet in: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 160. Eine sehr ähnliche Tricoteuse mit nahezu identischer Marketerie wurde bei Christie's New York am 30.11.2012 (Katalognr. 338) verkauft. Ein weiteres Gueridon mit Signatur von B. Molitor, das aus der Sammlung M. Ségoura stammt, wurde gleichenorts am 19.6.2006 (Katalognr. 155) verkauft. M. Carlin stammte ursprünglich aus Deutschland, arbeitete zunächst vermutlich für seinen Schwiegervater Jean-François Oeben und richtete sich später in der Rue du Faubourg-Saint-Antoine "à l'enseigne de la Colombe" ein Atelier ein. Carlins Karriere war brillant, sein Leben verlief ruhig und erfolgreich, ohne die finanziellen Probleme, unter denen viele seiner "confrères" zu leiden hatten. Obwohl er nie den Titel eines "Ebéniste de la Couronne" erhielt, fertigte Carlin zahlreiche Möbel für die königliche Familie, unter anderem einige Kommoden für Marie-Antoinette, den Comte de Provence und d'Artois, für die Königstöchter, die Comtesse du Barry usw. Sein Werk besteht vor allem aus Möbelstücken im "style Louis XVI" und aus ein paar bemerkenswerten kleinen Transition-Bureaux mit Porzellanplaketten. Der Einfluss der "marchands-merciers" seiner Zeit war immens. Sie bestimmten den Geschmack jener Epoche, die Materialien und Dekorationen, sie lieferten den Ebenisten die Hölzer und gleichzeitig genaue Angaben zur Herstellung bestimmter Möbelstücke. So wurde M. Carlin "le grand maître" porzellanbeschmückter oder "dans le goût extrême oriental" lackierter Tische, Kabinette und Gueridons. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 153f. (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 29/30 (biogr. Angaben).

CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)

Verkauft für CHF 30 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr