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Lot 3435 - Z39 PostWar & Contemporary - Samstag, 05. Dezember 2015, 14.00 Uhr

SAM FRANCIS

1923 - 1994
Ohne Titel. 1977.
Gouache und Aquarell auf Papier.
Verso signiert, datiert und bezeichnet: Sam Francis 1977 Küsnacht.
29,9 x 40,1 cm.


Das Werk ist unter der Interims-Identifikationsnummer: SF77-958 für das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Papierarbeiten von Sam Francis vorgesehen. Diese Information kann sich anhand wissenschaftlicher Forschungen der Sam Francis Foundation ändern. Provenienz: - Galerie Kornfeld, Bern. - Privatsammlung Schweiz. Ausstellung: Basel 1977, Alfred Jensen und Sam Francis. Galerie Kornfeld und Klipstein, Art Basel 8 1977, 16. - 21. Juni 1977. Sam Francis wird 1923 in San Mateo (Kalifornien) geboren und studiert zunächst Botanik, Psychologie sowie Medizin in Berkeley, bevor er 1943 zur amerikanischen Luftwaffe geht. Eine schwere Kriegsverletzung fesselt ihn über ein Jahr ans Bett. In dieser Zeit entwickelt Sam Francis unter dem Einfluss von David Park sein Interesse für Kunst und die Malerei. Er findet bereits ansatzweise seinen eigenen Stil, als er 1948 mit dem Studium der Bildenden Kunst und Kunstgeschichte in Berkeley beginnt. In dieser Zeit wird er besonders von Mark Rothko und Clifford Still geprägt. 1950, nach dem Abschluss seines Kunststudiums, übersiedelt Francis nach Paris, wo er Künstler des französischen Informel kennen- und schätzen lernt. 1957 unternimmt er eine Weltreise, die ihn auch mehrfach nach Japan bringt - ein weiterer wichtiger Einflussfaktor für sein Werk. Der Künstler, der ein rastloses Leben zwischen seinem Pariser Hauptwohnsitz und anderen Metropolen führt, zieht 1962 nach Kalifornien zurück, wo er sich zunächst niederlässt. Sam Francis stirbt am 4.11.1994 in Santa Monica. In erster Linie wird das Werk von Sam Francis im Kontext des Abstrakten Expressionismus gesehen. Dennoch führen seine Arbeiten zugleich über das darin entwickelte Konzept des Action Painting hinaus. Durch eine kontrolliertere Pinselführung bringt er seine Kompositionen immer in Verbindung mit der gegenständlichen Welt und webt - wie in dem hier vorliegenden Werk - ein harmonisches Netz aus den Farbspuren der "Drippings", den schwungvollen Zügen des breiten Pinsels und den wolkig ineinander verlaufenden Farbflächen. Sein Bildkonzept zeigt neben dem Einfluss der französischen Tachisten und Jean-Paul Riopelle deutlich die Beeinflussung durch Monets Spätwerk. Vor allem die Seerosen-Zyklen hinterlassen eine tiefe Wirkung bei Francis. Die locker gewebte Textur eröffnet durch die Organisation des Bildraumes aus lose zusammenhängenden Farbflecken einen anti-illusionistischen Tiefenraum. Eine Folge der Monet-Rezeption ist ebenso die Einführung der intensiven Farbwerte, vor allem des Farbentrios Blau, Gelb und Rot, das intensive Kontraste bildet und sich durch den flüssigen Farbauftrag mehrschichtig überlappt. Dieses intensive, farbenprächtige Werk, das die rückseitige Bezeichnung Küsnacht trägt, ist eine exzellente Arbeit seiner späten 1970er Jahre und vereint exemplarisch den spontanen Aspekt des Drippings mit den soliden Elementen der darunter liegenden Gitterstruktur.

CHF 16 000 / 22 000 | (€ 16 490 / 22 680)

Verkauft für CHF 42 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr