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Lot 437 - A176 Buchmalerei & Autographen - Samstag, 19. März 2016, 14.00 Uhr

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Wartmann, Wilhelm, Leiter des Kunsthauses Zürich (1882-1970).
Konvolut von eigenh. Notizen, Exzerpten, Korrespondenzen sowie Photos und Drucksachen aus dem Nachlass.


Hochinteressantes Material zur Geschichte des Kunsthauses und seiner Ausstellungen in der Ära Wartmann. Enthält zahlreiche handschriftliche Entwürfe für Ansprachen und Briefe, darunter ein Block mit Briefpapier des "Theatercaféen - Hotel Continental" in Kristiania (Oslo) mit tagebuchartigen Aufzeichnungen, die offenbar anlässlich eines Besuches von Wartmann bei Edvard Munch entstanden sind. Weiteres Material betrifft Oskar Kokoschka und Ferdinand Hodler, wobei von letzterem auch einige private Photos vorliegen. Das Konvolut umfasst darüber hinaus auch Briefe an Wartmann, darunter solche von Künstlern wie René Auberjonois, Ernst Kreidolf, Hermann Hubacher, Karl Geiser, Charles Hug, von Kritikern wie Karl Scheffler und Josef Paul Hodin, dem Galeristen Max Moos u.v.a. - Im Mai 1917 schreibt E[ufemie] Moser, die Ehefrau des Zürcher Architekten Karl Moser einen Brief an Wartmann, der ein Schlaglicht auf die frühe Rezeption Ernst Ludwig Kirchners in der Schweiz wirft: "da mein Mann mit seinen Schülern auf der Pfingstexkursion für 10 Tage abwesend ist, sende ich Ihnen inliegende Karte des Malers Kirchner aus Berlin, der zu wiederholtem Male die Vermittlung m[eines] Mannes für eine Ausstellung seiner Bilder im Kunsthaus erbeten hat. Er erhielt jedesmal Bescheid u. wie ich mich erinnere in abschlägigem Sinne. Es scheint aber, dass ihn alle diese Antworten nicht zukamen oder seinem Gedächtnis entschwunden sind." Frau Moser bittet nun um klärende Worte, die an das Sanatorium Dr. Brunner in Küsnacht zu senden seien. - Ein weiterer bemerkenswerter Brief stammt von Thomas Corinth, dem Sohn von Lovis Corinth und Charlotte Berend-Corinth. Im Todesjahr seiner Mutter (1967) schreibt er an Wartmann und würdigt insbesondere dessen Bedeutung für das Werk der Eltern. "Für meine Mutter waren Sie unter anderem, was sie zu Ihnen hinzog wie die Liebe zu Lovis Corinths Kunst, die grosse Kunst-Autorität und die grosse Persönlichkeit, welche ihre Besuche in Zürich wertvoll und anregend machten." - Von biographischem Interesse ist ferner ein ausführliches Tagebuch, das Teils Wartmann während seines Aktivdienstes (1914) führte. - Teils mit Bearbeitungs- u. leichten Lagerspuren, insgesamt wohlerhalten.

CHF 800 / 1 200 | (€ 820 / 1 240)

Verkauft für CHF 1 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr