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Lot 1159* ♣ - A190 Decorative Arts - Donnerstag, 26. September 2019, 10.00 Uhr

POUDREUSE,

Louis XV, Paris um 1750. Signiert J.F. OEBEN (Jean-François Oeben, Meister 1761).
Rosenholz und Veilchenholz gefriest und eingelegt in Reserven. Rechteckiger, allseitig bombierter und geschweifter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen mit Sabots. Dreiteilig aufklappbares Blatt, das Mittelteil innen mit Spiegel belegt, die äusseren öffnend auf herausnehmbare Kassetten. Front mit Auszugstablar und 7 Schubladen um Knieaussparung, 3 davon blind. Spätere vergoldete Bronzebeschläge und Messingschlüsselschilder. 1 Schlüssel. Furnierreparaturen und Ergänzungen.
92x50x75 cm
Für den Export dieses Objekts ist eine CITES-Bescheinigung notwendig. Die Beschaffung dieses Dokuments obliegt dem Käufer. Der Versand ins Ausland ist durch Koller Auktionen nicht möglich. Bitte kontaktieren Sie die Abteilung für weitere Informationen.


Provenienz: aus Pariser Besitz

J.F.Oeben wurde am 9. Oktober 1721 in Heinsberg, nahe der Französischen-Holländischen Grenze geboren. Bald zog die Familie nach Paris, wo sie sich um 1749 in der Rue du Faubourg-Saint-Antoine niederliess. Er heiratete Françoise-Marguerite Vandercruse, welche die Schwester des Ebenisten Roger Vandercruse genannt La Croix (RVLC) war. Im Jahre 1751 zieht er ins Louvre, wo er ein Atelier von Charles-Joseph Boulle, dem jüngsten Sohn des berühmten André-Charles Boulle, bezieht. Nach dem Tod von C.J. Boulle wurde Oeben zum „ébéniste du Roi“ der Manufacture des Gobelins ernannt. Er war ein Pionier seines Fachs und trug mit seinen Kreationen wesentlich zur Entwicklung des französischen Möbels bei. Dank seiner Geschicklichkeit im Umgang mit Eisen, konnte er viele der komplizierten Schlösser für Schubladen, Geheimfächer und vieles Andere in seinem eigenen Atelier fertigen. 1760 wurde ihm der Titel „ébéniste mécanicien du Roi“ verliehen. Als „ouvrier de la Couronne“ musste Oeben seine Arbeiten nicht signieren; er trat erst 1761 der Pariser Zunft bei und bekam seinen Meistertitel. In den letzten Lebensjahren erhielt Oeben seinen wohl bedeutendsten Auftrag: die Herstellung des berühmten „Bureau à cylindre du Roi“, welches im Château de Versailles zu sehen ist. J.F. Oeben starb am 21. Januar 1763 in seinem Atelier in L’Arsenal ehe er das Stück fertig stellen konnte und somit ohne die Vollendung dieses Meisterwerks mitzuerleben.

Lit.: Yves Gairaud et Françoise de Perthuis, Le guide du meuble ancien, Paris 1984; S.150 (die oben erwähnte Poudreuse) R. Stratmann-Döhler, Jean-François Oeben 1721-1763, Paris, Galerie Perrin - Editions de l'Amateur, 2002.

CHF 8 000 / 12 000 | (€ 8 250 / 12 370)

Verkauft für CHF 9 375 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr