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Lot 1203* - A192 Decorative Arts - Donnerstag, 18. Juni 2020, 14.00 Uhr

DOKUMENTENSCHATULLE MIT HALBEDELSTEINEN

Napoléon III, Paris um 1860. Signiert Alph. Giroux & Cie. AParis. Alphonse Gustave Giroux, 1810-1886.
Ebenholz fein marketiert in Sternmotiven. Vergoldete und gravierte, teils durchbrochene Messingmontierungen in Form von Bändern und Eckverstärkungen. Die Bänder mit ovalen und runden Achaten, Carneolen, Heliotropen sowie teils getönten Steinen besetzt. Rechteckiger Korpus mit leicht geschrägten Ecken. Klappdeckel. Seitliche Tragdeckel. Innen mit jadegrüner Seide ausgeschlagen. Schlüsselschild mit Vexierverschluss. 1 Schlüssel.
45 x 32 x 24 cm.


1 Edelstein fehlt auf der Rückseite.

1799 richtet François Simon Alphonse Giroux (1775/76-1848), Schüler des berühmten Historienmalers Jacques-Louis David (1748-1825), in Paris an der Rue du Coq-Saint-Honoré ein Geschäft "à l'enseigne au Coq Honoré" ein, wo er vor allem Künstlerbedarf wie Papier, Farben und Rahmen verkaufte und später ebenfalls Kleinmöbel sowie Luxusgegenstände im Geschmack der Zeit produzierte. Während der Restaurationszeit erfährt das Geschäft einen erheblichen Aufschwung dank zahlreicher Regierungsaufträge, unter anderem für die Kinder von Louis XVIII und Charles X. Ab 1838 tritt sein Sohn Alphonse Gustave Giroux (1810-1886) in den Familienbetrieb ein, der den Erfolg des Geschäfts unter dem Namen "Alphonse Giroux et Compagnie" aufrechterhält. Die Kreationen des Geschäfts sind preisgekrönt: 1839 erhalten sie die Silbermedaille an der "Exposition des produits de l'industrie", 1855 folgt eine weitere für ein herrliches Schachspiel mit Figuren aus feinstem Silber. Nach der Übernahme des Familienbetriebs durch Ferdinand Duvinages und Harinkouck gewinnt das Erfolgsduo im Jahre 1873 an der "Exposition Universelle" zwei Medaillen für eine Elfenbein-Marketerie. Eine markante Veränderung der Wirtschaft und vermutlich fehlende Kreativität führten jedoch dazu, dass "la Maison Giroux" während des Jahres 1885 vom Markt verschwindet.

Literatur:
-D. Ledoux-Lebard, "Le mobilier français du XIXe siècle", Paris, 1989, S. 223 ff.
-Danielle Kisluk-Grosheide, "Maison Giroux and its oriental Marquetery Technique”, Furniture history, Vol. 35, 1999, S. 147-172.

CHF 5 000 / 8 000 | (€ 5 150 / 8 250)

Verkauft für CHF 8 750 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr