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Lot 1033 - A153 Möbel, Porzellan & Dekoration - Mittwoch, 23. Juni 2010, 10.00 Uhr

PRUNK-BUREAU-PLAT,

sog. "bureau ministre", Louis XVI, J.F. LELEU (Jean-François Leleu, Meister 1764) zuzuschreiben, Paris um 1790.
Mahagoni profiliert und mit feinen Messingfilets eingelegt. Rechteckiges, mit grünem, goldgepresstem Leder bezogenes und in profilierten Bronzestab gefasstes Blatt auf gerader Zarge mit sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen. Front mit 3 nebeneinander liegenden Schubladen. Gleiche, jedoch blinde Einteilung auf der Rückseite. Seitlich je 1 mit entsprechendem Leder bezogenes Auszugstablar. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 195x96x75 cm.

Provenienz: Aus einer hochbedeutenden Schweizer Privatsammlung. Ausserordentlich feines Bureau-Plat von bestechender Qualität. J.F. Leleu gehörte zu den talentiertesten Ebenisten seiner Zeit. Wie viele seiner Berufskollegen verbrachte er die Lehrzeit in der Rue du Faubourg-Saint-Antoine in Paris. Später trat er als "compagnon" in das Unternehmen des berühmten Jean-François Oeben ein, dessen Werkstatt sich im "Arsenal" befand. Hier traf er auf Jean-Henri Riesener, mit dem er sich auf beruflicher Ebene sehr gut verstand, weit weniger gut allerdings auf der persönlichen. Nach Oebens Tod bemühten sich beide intensiv um dessen Nachfolge als "Ebéniste du Roi". Riesener übernahm schliesslich die Führung der Werkstatt, beendete den berühmten Louis- XV-Schreibtisch, der von Oeben entworfen und begonnen worden war, wurde Lieferant des Königshofes und heiratete Oebens Witwe Françoise Marguerite Vandercruse. Ausgeschlossen und abgewiesen ersuchte Leleu um die Meisterwürde und eröffnete sein eigenes Atelier. Sein Ruf als talentierter Ebenist verbreitete sich rasch; Leleu erhielt Aufträge von der Comtesse du Barry und vom Prince de Condé, der sein bester Kunde wurde. Auch für den Palais Bourbon und für die Schlösser Chantilly und Saint-Maur stellte er Möbel her. 1780 holte Leleu seinen Schwiegersohn Charles-Antoine Stadler als Teilhaber in die Werkstatt. Fünf Jahre später wurden die beiden im Archiv des königlichen "Garde-Meuble" erwähnt, als sie einen Spieltisch lieferten. Vermutlich war dies das einzige Mal, dass Leleu für den Königshof gearbeitet hatte. Um 1792 überliess Jean-François Leleu das Unternehmen seinem "associé" Stadler und zog sich aus dem Berufsleben zurück. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 505-520 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 274f. (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 333-341 (biogr. Angaben).

CHF 35 000 / 55 000 | (€ 36 080 / 56 700)

Verkauft für CHF 27 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr