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Lot 1360* ♣ - A198 Sammlung von Elfenbeinobjekten - Donnerstag, 30. September 2021, 11.00 Uhr

PRUNKDECKELHUMPEN MIT SILBERMONTIERUNG

Historismus, Wien um 1875. Die Silbermontierungen mit Meistermarke Christian Friedrich Rothe (1817–1892) sowie beschriftet C.F. Rothe K.K. Hof- u. Kammer-Juwelier, wohl in Zusammenarbeit mit Anton Dominik von Fernkorn (1813–1878).
Die Wandung des Elfenbeingefässes umlaufend mit reliefiert geschnittener Darstellung einer mittelalterlichen Schlachtenszene vor einer belagerten Stadt. Basis, Deckel und Henkel in Silber, fein ornamentiert mit Blattmotiven, Diamantspitz, Voluten sowie Maskaronen. Der Volutenhenkel mit Blattmotiven, Schlange und Drache sowie einer Ritterfigur im Schwertkampf. Der Deckel bekrönt von einer Elfenbeinfigur in Form eines Tatarenkriegers mit Streitaxt zu Pferd.
H 46 cm.
Für den Export dieses Objekts ist eine CITES-Bescheinigung notwendig. Bitte informieren Sie sich vor der Auktion über die Importbestimmungen des Ziellandes. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Fach-Abteilung.


Risse und Sprünge.

Christian Friedrich Rothe, geboren 1817 in Altenburg/Sachsen, zog in jungen Jahren nach Wien und trat 1834 in ein Goldschmiedeatelier, welches er bereits nach 10 Jahren übernahm. Nach dem Eintritt seines Neffen Anton Otto Gerbitz um 1850 wurde die Firma in C.F.Rothe & Neffe umbenannt. Rothe erhielt 1856 von Kaiser Franz Joseph I. den Titel des k.k. Hof-Goldarbeites und Juweliers, 1874 das zusätzliche Privileg des k.k. Kammer-Juweliers verliehen. Rothe erhielt ausserdem zahlreiche in- und ausländische Titel, so der des kauserlich persischen Hofjuweliers (1860) sowie des kaiserlich brasilianischen Hoflieferanten (1873).
Das Unternehmen Rothes und seines Neffen wurde zu einem bedeutenden Juwelierunternehmen für die Herstellung von Orden und anderer Preziosen. So fertige er die aus Brillanten bestehende Krone für die Krönung von Kaiserin Elisabeth zur Königin von Ungarn sowie das Pontifikalkreuz in der Hagia Sophia.

Die plastische Arbeit ist wohl in Zusammenarbeit mit Anton Dominik von Fernkorn (1813–1878) entstanden, einem aus Erfurt stammenden Bildhauer, der ab 1840 in Wien sein Atelier einrichtete und um 1855 für die k.k. Kunsterzgiesserei tätig war. Ein Reiterstandbild von Feinkorn, das den Heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen zeigt und ins Jahr 1853 datiert wird, weist grosse Ähnlichkeit mit Ritter auf dem Henkel unseres Humpens auf. Das Standbild wird im Palais Montenuovo in Wien verwahrt. Vgl. Friedrich Pollak: Anton Dominik von Fernkorn: Ein österreichischer Plastiker, Wien 1911, S. 18 und Abb. 23.

CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)

Verkauft für CHF 35 680 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr